Freitag, 22. Oktober 2010

AS Saint-Etienne-Olympique Marseille 1-1 (42000 Zuschauer, 1000 Gäste) 2.10.10

ASSE nach Derbysieg in Lyon auf Platz 1! Und die Woche drauf die verhassten Hafenarbeiter aus Marseille zu Gast. Grund genug mit gut gelaunter Truppe sich auf den Weg nach Frankreich zu machen. Endlich erwacht auch die Hopping-Jugend in SG und so wurde für einmal die Variante Auto gewählt. Bleifrei-97-Schoch chauffierte uns souverän nach Grand Croix ins Formula One Hotel. Für sensationelle (für westeuropäische Verhältnisse) 19 CHF pro Person kriegt man da schon ne super Unterkunft. Nach kurzem einchecken gings bereits wieder weiter die rund 15 km nach Saint-Etienne wo wir 2 1/2 Stunden vor Spielbeginn das Umfeld des Stadions erreichten, da noch etwas rumgeasselt und nen Döner-à-la-France gegönnt, welcher nur bedingt zu empfehlen ist.

Tickets hatten wir uns bereits im Vorfeld reserviert, für teure 40 Euro auf der Haupttribüne, aber dafür genau gegenüber dem Gästemob und guter Sicht auf beide Heimkurven. Spiel war natürlich ausverkauft, bereits 6 Tage vor dem Spiel hiess es, guichets fermés. Heimkurven nach der erstmaligen Tabellenführung seit gefühlten 20 Jahren natürlich top motiviert, bereits beim warm machen der Spieler herrschte ne gute Atmosphäre inkl. einigen Dankes-Spruchbänder für den Derbysieg. Gäste aus Marseille rund 1000 würde ich schätzen, die eigentlich über 90 Minuten einen recht guten Support lieferten. Die beiden Heimkurven überzeugten wie erwartet mit 2 genialen Choreo’s und anfangs wusste der Support auch sehr zu Überzeugen. Ganze-Tribüne hüpft Rückwärts, laute Lieder und schöne Hüpfeinlagen. Nach den ersten paar Minuten legte sich es dann aber leicht und oft war halt nur der mittlere Teil der beiden Blöcke am singen. Trotzdem alles ganz ok, auch wenn ich dies von den Green-Angels und Magic-Fans schon besser gesehn habe und an diesem Abend auhc etwas mehr erwartet habe (mittlerweile mein 4. Besuch im Geoffroy Guichard). Spiel ging dann verdientermassen 1-1 aus und wir machten uns auf den Weg zurück ins Hotel, beim Abfahrtsstau noch den herumlungernden ASSE-Heimmob angetroffen die sich in kleinen Grüppchen an der Rückreise-Strecke der Gästebussen verteilten.

Sonntags morgen dann zurück und direkt zu unserer glorreichen U-21! Grazie Schoch fürs Fahren!



Mittwoch, 8. September 2010

Europapokal 2010, die Dritte

Ein relativ unspektakuläres Land (Dänemark) sollte es für meinen 50. Länderpunkt sein. Mit 2 Heimspielen der 2 grossen Vereine aus Kopenhagen im Europacup innert 2 Tagen bot sich diese Woche eh grad an. Also Dienstag Abends mit dem Zug nach Kopenhagen welches ich Mittwoch mittags erreichte. Da gleich mal ne gute Tat erledigt, als ich in guter Sprint-Manier einem älteren Herr auf seinem Fahrrad sein vorher aus der Tasche geflogener Schlüsselbund wieder zurückbrachte. Die Tage in Kopenhagen vergingen ansonsten relativ unspektakulär (Stadt konnte mich nur bedingt überzeugen und auf Nachtleben hatte ich bei den Preisen auch keinen Bock), so spar ich mir das drumherum und komm direkt zu den beiden Spielen:

FK Kopenhagen-Rosenborg Trondheim 1-0 (32000 Zuschauer, 1200 Gäste) 25.8.2010

Tickets waren leider nur noch für die Hintertortribüne erhältlich, wo ja bekanntlich auch die Ultras um die Urban Crew beheimatet sind. Auf der Gegengerade dann der Supporterclub welche eine simple Blätterchoreo organisierten. Die rund 1000 Ultras mit paar Fähnchen und durchgängigem Support wo auch ab und an das restliche Stadion miteinstieg. Die rund 1000 Gäste aus Norwegen vernahm ich nur 2, 3 mal, rund 100 aktive bemühten sich aber zumindest um etwas dauerhaftem Support. Das Spiel gewannen dann völlig verdient die Hausherren, allerdings viel zu knapp, was die da für Chancen vergaben, ja sowas hab ich selten gesehn. Somit qualifizierten sich die Dänen für die Champions-League was nach dem Spiel auch noch recht ausgiebig gefeiert wurde.




Brondby IF-Sporting Lissabon 0-3 (22000 Zuschauer, 150 Gäste) 26.8.2010


Brondby, beheimatet im gleichnamigen Vorortsquartier von Kopenhagen, gewann das Auswärtsspiel überraschenderweise mit 2-0 und so waren die rund 20’000 Zuschauer guten Mutes um den Einzug in die Gruppenphase des Uefa-Cups zu erreichen. Wie gestern gabs auch hier wieder ne Blätterchoreo zu bestaunen und anfangs feinster Support. So packte mich mein Sitznachbar in den Anfangsminuten, einhaken und hüpfen war angesagt, das ganze Stadion dann auch gut am abgehen. Soweit so gut, das wars dann aber leider mit tollem Support, ab der 5. Minute sangen eigentlich nur noch die rund 150 Ultras. Sporting konnte das Spiel dann sogar noch kehren, die 150 Gäste (davon allerdings nur rund 20 direkt aus Lissabon, denen ich vor dem Spiel in der Stadt noch kurz begegnet bin) dann natürlich aus dem Häusschen.




Die beiden führenden Szenen in Dänemark damit abgehakt und zurück gings in rund 18 Stunden Zugfahrt in die Heimat.

Dienstag, 31. August 2010

Europapokal 2010, die Zweite

AFC Tubize-Royal Antwerpen, 1-2, 1500 Zuschauer (600 Gäste), 18.8.2010

Belgien, wie oft hatte ich dieses Reiseziel schon geplant, jedoch meist immer wieder kurz vor der Abreise verworfen, lockten doch meist attraktivere Spiele in anderen Ländern. Nun war es endlich so weit, Mittwoch morgen´s begrüsste ich die arbeitende Bevölkerung im völlig überfüllten Zug nach Zürich, bevor es über Basel und Frankfurt nach Brüssel ging. Im netten Hostel für 16 Euro im 4-er Zimmer samt 3 Franzosen eingecheckt, noch kurz die Umgebung um das Hostel nahe des Bahnhofs Bruxelles-Midi angeschaut. Auffallend das ich fast der einzige europäisch aussehende Mensch auf den Strassen war, die Geschäfte auch allesamt auf nordafrikanischer Herkunft deutend. Eigentliches Ziel war aber nicht Brüssel, sondern die rund 15 Zugfahrt-Minuten entfernte Kleinstadt Tubize, wo der Knaller der 2. Belgischen Liga zwischen AFC Tubize und Royal Antwerpen stattfinden sollte. Das Stadion ist in rund 15 minütigem Fussmarsch vom Bahnhof in Tubize zu erreichen. Selbiges kann mit 3 schicken Tribünen überzeugen. Grosse moderene Sitzplatz Tribüne hinter dem Tor (inkl. Gästesektor) und der Haupttribüne, plus ne kultige kleine Stehplatz Tribüne für die einheimischen Freunde des runden Leders. Der Gästeblock füllte sich dann fast vollständig mit rund 600 Gästen (inkl Pattaya Sektions-Zaunfahne), ansonsten im Stadion etwa 1500 Zuschauer. Auf der Heimseite hinter der Betschard-Boys Zaunfahne rund 30 Leute die gelegentlich mal ein Liedchen trällerten. Die Gäste konnten mich dann aber vollends begeistern, wusste ich zwar das der Verein aus Antwerpen über eine grosse Anhängerschaft verfügt, doch was diese Jungs an diesem Abend boten, ja das hätte ich in den kühnsten Träumen nicht erwartet, Bengalos und Blockfahne zum Intro und über 90 minütigen lautstarken Support der an längst vergangen Zeiten in England erinnert. Echt vom feinsten was hier geboten wurde. Die Gäste durften das Feld dann auchvöllig verdient als Sieger verlassen nach einer Doublette in der 2. Halbzeit. Zufrieden machte ich mich auf den Weg zurück nach Brüssel wo ich mir in der Hostel Bar noch die Zusammenfassungen der Champions-League-Spielen anschaute.




FC Brügge-Dinamo Minsk 2-1, 24000 Zuschauer (200 Gäste) 19.8.2010

Am Donnerstag hatte ich 2 Spiele zur Auswahl, einerseits Genk gegen Porto, andererseits Brügge gegen Dinamo Minsk. Drughi´s kann ich auch in Turin sehen, also entschied ich mich für Brügge, da ich mir da auch noch einiges an Kultur erhoffte. Die Stadt dann wirklich ein Traum, so staunte ich nicht schlecht als ich durch die engen Gassen Brügge´s lief, gepaart mit den ganzen Flüssen einfach ne herrliche Location, schade einfach das es völlig überfüllt mit Touristen ist. Vereinzelt liefen mir auch paar Minsk-Jungs über den Weg die auch schon fleissig am Kleber verteilen waren in der Stadt. Überraschenderweise 200 waren´s dann abends sogar im Gästeblock (resp durch Bullen abgetrennten Sektor auf der Haupptribüne), der grosse Teil davon aber wohl aus der Umgebung oder reiche Schnösel. Ein rund 30 köpfiger Ultra Mob supportete dann munter oberkörperfrei die 90 Minuten durch. In der 1. HZ gab es dann noch kurz Action als die Brügge Leute im unteren Sektor ne überlappende Zaunfahne vom oberen Sektor der Minsk Jungs entwenden konnten. Die Bullen dann aber schnell zur Stelle, holten die Fahne zurück und übergab sie wieder den Weissrussen, welche die Fahne dann aber nicht mehr aufhingen. Support der Heimseite überhaupt nicht erwähnenswert, zum Intro 2 gesponsorte Blockfahnen, laut wurde es nur nach den beiden Toren und ab und zu wenn die älteren Herren im Oberrang was anstimmten.




Allemania Aachen-Union Berlin 2-2, 18000 Zuschauer (300 Gäste), 20.8.2010

Nach wenig erholsamer Nacht im ziemlichen Assi-Hostel machte ich mich auf den Weg nach Aachen. Bei perfektem Wetter noch die Zeit bis zum Anpfiff die nette Stadt besichtigt und noch kurz beim Stand der Aachen-Ultras vorbeigeschaut. Da das sehr informative Info-Zine besorgt. Über die Sommerpause hat sich ein Teil der Aachen Ultras abgespalten, unter dem Namen Karlsbande ist deren neuer Standort jetzt direkt unter dem Dach, während die restlichen Ultras ganz unten bleiben. Im Stadion sieht das dann so aus das unten rund 150 Leute armwedelnden Support abliefern und ganz oben 80 weitere Ultras. Der Rest der rund 5000 Zuschauer fassenden Tribüne kann so gut wie nie miteinbezogen werden. Dementsprechend schlecht war dann über 90 Minuten die Stimmung. Die Berliner dann mit rund 500 Leuten angereist, hab ich ehrlich gesagt doch mehr erwartet. Rund 100 Mann um das Wuhlesyndikat konnten dann zum dauerhaften Supporten annimiert werden, war ganz ok, ohne mich aber wirklich vom Hocker zu reissen.





Mit dem „Transen“-ICE von Köln ging es dann gut schlafend zurück in die Schweiz. Endlich Belgien geschafft…

Europapokal 2010


-->
Sparta Praha-Lech Poznan 1-0, 16000 Zuschauer (4000 Gäste), 27.7.2010

-->
Als ob ich in Südamerika nicht schon genung Busgefahren bin , entschied ich mich kurzentschlossen Montag früh für ne Busfahrt nach Prag zum Europapokalknaller Sparta Praha-Lech Poznan. Beim Busunternehmen noch die letzten beide freie Plätze für den heutigen Nachtbus erwischt und so gings abends für 110 CHF (Retour) nach Prag. Als Mitfahrer konnte Michi gewonnen werden, für den es das erste mal in Richtung Osten geht. Die rund 8 stündige Busfahrt konnte leider nur schlecht mit schlafen rumgebracht werden, bin halt den Buskomfort der Überlandbusse aus Südamerika gewohnt, kein Vergleich hier. 5.00 Uhr morgens dann Prag erreicht, erstmals das Gepäck im Hotel untergebracht, kurze Internetsession zwecks Tickets für das Spiel am Abend verhiess nichts gutes, Tickets soll es anscheinend am Spieltag nicht mehr geben. Etwas nervös dann sofort zum Stadion um am Ticketschalter mal nachzufragen. Und tatsächlich kriegten wir trotz Ausländerbonus und 10 minütiger Diskussion kein Ticket, man hätte es online reservieren müssen… Naja, also erstmals zurück in die Innenstadt, nochmals kurz auf der Homepage von Sparta nachgeschaut und mal sinnloserweise versucht jetzt noch Tickets zu reservieren. Und tatsächlich klappte es, 2 Tickets für die Haupttribüne waren unser. Keine Ahnung ob die das Onlinereservierungssystem vergessen haben abzuschalten, der Sparta Mitarbeiter sagte mir noch vor paar Minuten trotz mehrmaligen Nachfragen das es heute absolut keine Möglichkeit gäbe noch Tix zu kriegen. Naja, kann uns ja egal sein, hauptsach wir hatten die Tickets, wär abends dann auf dem Schwarzmarkt aber eh kein Problem gewesen, trotz gross angekündigten personalisierten Tickets. Nachmittags dann die ziemlcih sehenswerte Stadt angeschaut die schon gut voll mit Lech Modulen waren. Wir dann in der nähe vom Stadion in nem herrlichen Biergarten mit Sicht über Prag noch das eint oder andere Bier gegönnt bevor wir uns ins Stadion begaben. Auf dem Weg dahin noch rasch den 50 köpfigen Mutanten-Hool Mob von Sparta gekreuzt, die dann kurze Zeit später von den Bullen eingekesselt und abtransportiert wurden. Der Lech Mob zog in einem imposanten Corteo mit sicher 2500 Leuten durch die Stadt in Richtung Stadion. Im Stadion warens dann gut 4000 Polen welche wieder mal einen sehr geilen Auftritt hinlegten. Optisch zwar ausser einer Blockfahne nichts besonderes, der Support war dann aber wie man es von Lech halt kennt, brachial laut und ausdauernd. Kam zwar nicht ganz an den Support gegen das Pack aus Niederhasli ran, trotzdem immer noch auf allerhöchstem Niveau. Die Heimseite erschreckend schwach, zwar wusste ich schon das Sparta´s Stärken eher auf der Strasse liegen, trotzdem etwas mehr erwartete ich schon. Ausser gelegentlichen Sparta Rufen war nix los. Spiel ging dann knapp 1-0 für Sparta aus, schade, hätte zu gerne noch ein Tor für Lech gesehn, dann hätte das Stadion gebebt. Nach dem Spiel rasch zurück ins Hostel wo es dann auch recht früh ins Bett ging, waren wir doch ziemlich müde vom ganzen rumlaufen und der Busfahrt.

SG Dynamo Dresden-Borussia Dortmund, 23000 Zuschauer (1000 Umlandborussen), 28.7.2010
Schon lange hatte ich mal vor die SGD zu Hause zu sehn, da bot sich dieses Freundschaftsspiel gerade an. Dazu nur 2 Stunden Bahnfahrt von Prag entfernt und der Vorverkauf für das Spiel lief sehr gut. Trotzdem wars halt nur ein Freundschaftsspiel und man wusste nicht so recht ob überhaupt Support erwartet werden konnte. Im AO-Hostel für 14 Euro Übernachtung gesichert besichtigten wir dann vor dem Spiel noch etwas die Stadt die gut voll war mit Dynamo Sprayereinen und Klebereien. Der Verein scheint hier tief im Stadtbild verankert zu sein, sehr schön. Vor dem Stadion dann ziemlich lange Schlangen an den Ticketschalten, schlussendlich wurden´s dann auch 23000 Zuschauer, darunter aber einige Umland-Dortmunder,die sogar sinnloserweise nen Kutten-Capo inkl etwas Support und Gemaxe. Auf der Heimseite überraschenderweise eine voller K-Block inkl Zaunfahnen, Megaphon und Schwenker. Die Ultras Dynamo dann auch 90 Minuten am Singen, für ein Freundschaftsspiel also richtig gut. Schöner Mix aus melodiösen Liedern und kurzen aber lauten Sprechchören. Daumen hoch. Zufrieden noch nen Döner reingeschmissen bevor es in die Sky-Bar im obersten Stock unseres Hostels ging. Hier noch sich gut mit Cider abgefüllt und noch für paar wenige Stunden ein Nickerchen eingelegt, mussten wir doch früh morgens aufstehen, um 07.30 fuhr unser Zug nach Wroclaw, von wo es dann weiter nach Chorzow resp. Katowice in den Ruhrpott Polen´s ging.

Ruch Chorzow-Austria Wien 1-3 (7000 Zuschauer, 100 Gäste), 29.7.2010
Da Chorzow ja bekanntlich nicht allzu viel bietet suchten wir uns im nur 5 Minuten entfernten Katowice eine Bleibe für die Nacht. Die Suche dauerte dann etwas länger, hatte fast nur Geschäftshotels die preislich absolut nicht unser Niveau waren. Irgendwann dann trotzdem noch ein nettes Hostel gefunden welches für knapp 10 Euro die Nacht unser war. Danach rasch nach Chorzow, da das Spiel bereits um 18.00 Uhr beginnen sollte. Vor dem Stadion noch kurz dem Austria-Mob begegnet, welche mucksmäusschenstill und in schnellem Schritte in Richtung Gästeeingang liefen. Bei den Leuten auf Ruch Seite aber nicht verwunderlich. Das Stadion wollte sich dann nicht so recht füllen, hinter der Psychofans Zaunfahne dann vielleicht 800 Leute welche aber ziemlich ausdauernd supporteten, zwar jetzt nicht wirklich kreativ, aber dafür muss man ja nicht nach Polen gehen. Rechts neben der Haupttribüne nochmals ein etwa 500-Mann Mob die sich auch immer wieder zu Wort meldeten und in die Gesänge der Psychofans miteinstimmten. Schade dass die nicht zusammenstehn. Die Gäste bis zur 70. Min mit rund 40 Mann am singen, danach packten Sie Ihre Fahnen zusammen und blieben mehr oder weniger stumm, trotz 3-1 Führung und der Gewissheit nach dem Spiel eh ne Blocksperre zu kriegen. Komische Aktion. Blieb dann aber alles ruhig nach dem Spiel.

Wir zurück nach Katowice wo noch herrlich gespeist und das eint oder andere einheimische Bier getestet wurde. Am nächsten Tag dann mit dem Zug nach Prag wo uns der Nachtbus wieder in die Schweiz brachte.
Netter Kurzausflug und endlich mal den Länderpunkt Tschechien (Nr. 48) geholt.

Montag, 2. August 2010

Südamerika 2010, Teil 5, Rückweg + Trinidad and Tobago


-->
Bevor es weiter nach Kolumbien ging, erlebten wir in der Strasse vor unserem Hostel noch ne Messerstecherei zwischen 2 Afghanen, resp. deren Folgen. Überall Blut am Boden und die Beiden wurden gerade von der Ambulanz abtransportiert, der eine noch halb zuckend, beim anderen wars wohl schon zu spät. Relativ locker nahmen dies die Einheimischen, passiert anscheinend öfters. So gings nach dieser kleinen Aufregung am frühen morgen für Tüte, Lüku und mich mit dem Bus an die Grenze zu Kolumbien. Kolumbien. Vor noch wenigen Jahren gemäss Lonely Planet das 2. Gefährlichste Land der Welt, aber die Zeiten sind wohl vorübergehend vorbei, nicht das es ungefährlich ist, aber seit Präsident Uribe an der Macht ist (resp. gewesen ist), hat sich doch einiges gebessert (ob die Mittel die er einsetzt besser sind als die der Guerillas sei mal dahingestellt) und man kann wieder normal im Land reisen, was vor ein paar Jahren nur unter grossen Risiken möglich war. Reiseführer und das auswärtige Amt raten zwar immer noch von Nachtbusfahrten ab, jedoch ist es ein offenes Geheimnis das die Busunternehmen doch einen beträchtlichen Teil der Einnahmen an die Guerillas als Schutzgeld abgeben, dies wohl auch der Grund dass das Busfahren in Kolumbien um einiges teurer ist als in den anderen Ländern Südamerikas. Und wenn doch mal was passiert meint unser Reiseführer ja immer noch, ich zitiere wörtlich: „9 von 10 Entführungsopfer kehren irgendwann wieder lebendig heim, also keine Panik!“.
Die Grenzformalitäten wie eigentlich immer auf dieser Tour auch an der ecuadorianisch/kolumbianischen Grenze kein Problem, so gings gleichentags noch weiter mit dem Nachtbus nach Popayan. In dem Städtchen blieben wir einen Tag. Das koloniale Zentrum zeimlich nett und auch das Nachtleben bescherte einigen von uns einen weiteren „Länderpunkt“. Am Folgetag natürlich wieder gut verpennt, so dass es erst um 12.00 Uhr weiter nach Cali ging. Eigentlich wollte ich frühmorgens fahren um um 13.30 Uhr Ortszeit noch Schweiz-Honduras zu sehn, aber der Plan wurde nach der etwas kurzen Nacht dann über Bord geworfen… Am späteren Nachmittag dann in Cali angekommen und nach etwas längerer Hotelsuche stürzten wir uns sogleich ins Nachtleben, für das ja Cali bekannt sein soll. Dies konnte uns dann allerdings nicht wirklich überzeugen, meist halt irgendwelche Clubs für die obere Schicht mit dementsprechend teuren Preisen. Die normalen Bars in der Innenstadt machten auch alle bereits um 1.00 Uhr in der Nacht dicht, komisches Gesetz. 12 km ausserhalb (wo die Stadtgesetze nicht mehr gelten) gibt’s noch ein weiteres Viertel wo erst ab 1.00 Uhr was läuft. Lüku und Tüte schauten sich dies noch genauer an während ich mir den Weg sparte und mal etwas früher pennen ging, wollte ich doch um 9.00 in der früh mir noch England-Deutschland ansehen. Hätte ich mir im nachhinein auch schenken können. Die ganzen alle-2-Jahre-bin-ich-der-grösste-Fussballfan-dumm-Touris im Hostel regten mich dermassen auf mit ihrem Gelaber über Fussball und Deutschland gewann erst noch… Nach dem Spiel Tüte die frohe Botschaft überbracht, der sich gewohnt „freute“ über den Sieg seiner Landsmänner. Vom letzten Abend hatten sie auch noch ne gute Geschichte zu erzählen, so schauten sie doch während der Taxifahrt kurz in den Lauf einer Pistole… Dank einem etwas riskanten Manöver des Taxifahres ging aber alles glatt.
Nach den 2 relativ entspannten Tagen in Cali, inkl ausgiebigem Testen des Aquaparks, hiess es Abschied nehmen von Tüte. Lüku und ich machten uns auf den Weg zurück Richtung Caracas während Tüte (Bundesliga-Saison beginnt ja erst wieder im August) noch einige Zeit in Kolumbien verbringen wird. Nach 12-stündiger Fahrt erreichten wir am frühen morgen Bogota, wo wir für einen Tag einquartierten. Nachmittags kurz neben dem Hotel was Essen gegangen und dabei fast das erste mal unsere beiden Iphone’s ausserhalb des Hotel’s mitgenommen, da wir in unserem Hotel kein Wireless hatten. Nach einem hervorragendem Essen und einem weiteren WM-Viertelfinale wollte Lüku die Handy’s aus Sicherheitsgründen rasch ins Hotel tun, war dann aber doch zu Faul und wollten wir doch eh nur die paar sicheren Strassen im Zentrum uns rasch anschauen. Da wir beide Jogginghosen anhatten gab mir Lüku sein Handy in meine Bauchtasche, was sich später noch rächen sollte. Nach kurzem durchschnaufem in nem Park entdeckten wir den Teleferico von Bogota, nur unweit von unserem Standort. Da grad noch einigermassen passables Wetter herrschte und wir eh nichts mehr vor hatten schlug Lüku vor doch diesen zu benutzen. Ich wollte zuerst nicht so recht, liess mich dann aber doch überzeugen. Also da raufgegangen und auf dem Berg die schöne Aussicht über die 8-Mio Metropole genossen. Kurz vor dem Eindunkeln machten wir uns dann wieder auf den Rückweg. An der Talstation angelangt sogleich als erster über die Strasse gegangen und auf direktem Weg die rund 800 m Luftlinie zum Hotel in Angriff genommen. Die ersten hundert Meter davon dann eine etwas verlassene Strasse, links die Rückwand einer Uni und rechts ne kleinere Mauer. Auf einmal verfolgte uns ein vielleicht 16 Jähriger Typ und sprach uns von hinten an. Wir uns erst nichts dabei gedacht, wird man hier doch eh jeden Tag etwa 10 mal angesprochen ob man Gras kaufen will. Der laberte irgendwas und auf einmal hielt er Lüku am Ärmel fest. Irgendwann schnallten wir dann was lief und rissen uns los. Als wir dann wegrennen wollten standen schon 3 weitere Jungs vor uns die wohl aus dem kleinen Loch in der rechten Mauer gekommen waren. Die 3 dann alle auf mich los während Lüku entwischen konnte, aber dann auch stehn blieb als er sah dass die 3 auf mich losgingen, hatten sie es doch auf meine Bauchtasche abgesehn. Daran zerrten sie dann paar Sekunden wobei ich mich zuerst noch wehrte (dachte zuerst sie wären unbewaffnet) bis mir dann einer sein Messer an den Hals hielt. Im Wissen nichts wirklich wichtiges in der Bauchtasche zu haben gab ich dann mehr oder weniger wehrlos die Tasche und die 4 Assi-Kids rannten davon. Nun war es also passiert mit dem ich eigentlich eh immer schon mal rechnen musste, im 5. Monat in Südamerika nun also das erste mal ausgeraubt. Irgendwie wurden wir wohl in letzter Zeit fast etwas zu unvorsichtig, die ganze Sache hier hätte wohl mit etwas mehr Vorsicht vermieden werden können. Aber ja, ausser den beiden Iphones und meiner Cam (die aber eh beschädigt war und die Bilder hatte ich glücklicherweise tags zuvor auf Tüte’s Laptop gespeichert) hatten wir nichts verloren, also nochmals mit einem blauen Auge davongekommen. Mit dem gemütlichen Abend wars jetzt natürlich vorbei so hatten wir noch allerhand zu erledigen (Polizeirapport für die Versicherung, Handy sperren lassen, Freunde und Familie informieren das Nummer nicht mehr funktioniert etc). Tiefpunkt der Tour war nun definitv auch erreicht, so war bei uns in den letzten Tagen eh etwas gereizte Stimmung, das ganze ständige rumreisen und die ganzen Städte hatten wir nun langsam satt sodass wir uns entschlossen auf direktem Weg nach Chorony, dem herrlichen Strandort in der Nähe Caracas, zu reisen. Dies hiess für uns, rund 45 Stunden im Bus zu sitzen. Aber im Wissen dass dies die letzte grössere Busfahrt auf der Tour sein sollte und der Vorfreude auf 3 Tage chillen am Strand verging auch diese Busfahrt recht easy, man ists sich halt langsam gewohnt. Knapp 2 Tage nach Abfahrt endlich angekommen gönnten wir uns gleich ein herrliches Bad im karibischen Meer. Die 3 Tage vergingen dann ziemlich entspannt. Ausschlafen, WM-Spiele schaun (schande über Lüku den ich Anfangs der Tour noch halb-Argentino genannt hatte, half er doch Deutschland gegen D10S und seinen Jungs), abends Bier trinken und fein Essen gehen. Dabei noch Herbie (wie das Auto) kennengelernt, herrlicher Typ, ist nach dem Fahrausweisentzug doch kurzentschlossen für die Dauer seines Entzugs nach Südamerika gereist. Auch ansonsten sehr interessant, da er doch schon fast überall war und dadurch einiges zu erzählen hatte. 2 Tage später sollte es für ihn nach Hause gehen wo er dann wiederum 2 Tage später seinen 40. Geburtstag feiern durfte. Alles gute Herbie :-)
Weiter gings nach Caracas, wo wir uns wieder mit Adi traffen, der aus Panama angeflogen kam. 2 Tage in Caracas und im völlig überfüllten Macuto (quasi der Stadtstrand Caracas) verbracht bevor uns nochmals ein neues Land empfing. Trinidad and Tobago’s Fussball-Liga spielt glücklicherweise im Sommer durch und das es sich geographisch ja eh anbot liessen wir uns dies natürlich nicht nehmen. Flug mit Aeropostal kostet hin und zurück(umgerechnet im Strassenkurs) rund 200 US-Dollar. In Port of Spain angekommen buchten wir gleich nen Flug nach Tobago, der kleinen Schwesterinsel. Es besteht eigentlich ständig ne Shuttle-Verbindung zwischen den beiden Inseln, ein Weg kostet rund 30 US-Dollar und dauert ca. 20 Minuten. Tobago ist die herrlich entspannte Insel mit vielen wunderschönen Stränden, Trinidad dagegen mehr das Wirtschaftszentrum. In Tobago angekommen machten wir uns auf die Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft in uns empfohlenen Ort Store Bay (Preisniveau ist in Trinidad and Tobago um einiges höher als in den Südamerikanischen Ländern) und fanden für rund 20 Euro pro Person ein nettes Appartement mit Küche, Schlaf- und Wohnzimmer plus einem grossen Balkon, dass nur ca. 200 m vom Strand und 50 m von der wohl angesagtesten Bar des kleinen Dörfchen. Im Dorf wohnen vielleicht 1000 Leute, gibt da paar Hotel’s und diverse Appartements zu mieten, ziemlich gemütlich und noch überhaupt nicht Touri-Überloffen. So lebt das Land doch in erster Linie von seinen Ölvorräten und der Tourismus wird noch nicht allzu gross gefördert. An den herrlichen Stränden rund um unser Dörfchen verbrachten wir die nächsten 4 Tage, ausser einem kleinen Ausflug nach Scarborough (mit rund 10‘000 Einwohner grösster Ort Tobagos) und diversen Jet-Ski Sessions hatten wir nicht mehr allzu gross Bock was zu unternehmen, waren wir doch irgendwie ziemlich müde von unserer Reise. Abends in der ziemlich geilen Bar jeweils Unmengen von Bier runtergespült (in den folgenden Tagen wurde ich von den Einheimischen nur noch „two beers“ genannt anhand der ständigen Bestellung von 2 Bier’s für Adi und mich) und erfolglos versucht den Länderpunkt zu erreichen. Ist halt nicht mehr Südamerika hier… hehe. Erfolgreicher waren wohl die paar wenigen europäischen Sex-Touristen die jeden Abend die Bar mit einem anderen Einheimischen verliessen… Sachen gibt’s…
Nach 4 Tagen Karibik-Feeling hiess es Abschied nehmen von Tobago. Mit dem Shuttle-Service wieder zurück nach Trinidad fanden wir in ner Knastähnlichen Unterkunft Asyl für die letzten 2 Tage unserer Tour. Eigentlich wollten wir uns 2 Spiele der einheimischen TT-Pro League ansehen, leider wurden alle Spiel ins Stadion von Joe Public verlegt da die restlichen Stadien für die U17 WM der Frauen im Herbst auf Vordermann gebracht werden. Mit dem Bus also in rund 40 min zum in der Nähe vom Flughafen gelegene Marvin Lee Stadion.
Joe Public FC-Police FC, 200 Zuschauer, 2-1
Gleich 2 Spiele hintereinander waren heute angesetzt, wir beliessen es aber bei dem Ersten. Rund 200 Zuschauer taten uns gleich und sahen dem relativ souveränen Sieg der Gastgeber zu denen natürlich auch unsere Sympathien gehörten.
Nach dem Spiel mal auf die Hauptrasse gestellt und den Daumen hoch gehalten, nach 20 Sekunden hielt schon das erste Fahrzeug und brachte uns zurück in die Hauptstadt Porf of Spain. Da noch kurz was gegessen schauten Lüku und ich uns mal noch das Nachtleben Trinidad’s an, konnte uns aber auch nicht wirklich überzeugen, alles relativ schicke Club’s mit teuren Eintritten und Kleiderordnungen, hatten wir aber überhaupt keinen Bock drauf so hiess es nach einem kurzem Fussmarsch durch Porf-of-Spain by night schon wieder Augen zu. Am letzten Tag hatten wir eigentlich gar nix mehr vor, so schlenderten wir etwas durch die Stadt, liessen uns noch die Haare schneiden und schauten uns noch das sehenswerte Cricket Stadion an (mit rund 24000 Plätzen grösstes der Karibik). Abends als Abschluss der Tour recht edel und dementsprechend teuer Essen gegangen und danach mit 3 hübschen Polska-Girls auf der Hotelterrasse auf dem 4. Stock noch gut gebechert. Die 3 Frauen hatten auch einiges zu erzählen, so wollten sie doch eigentlich nach Mexiko, kamen aber zu spät am Flughafen in Frankfurt an (per Bus von Polen aus) und buchten dann einfach auf Trinidad um, ohne etwas über das Land zu wissen. Eigentlich waren die 3 auch immer dauerbesoffen, machten sie doch eigentlich nix ohne ihren geliebten Wodka, ob bei der Arbeit oder in den Ferien, völlig egal. Als deren Flasche leer war verliessen sie uns dann leider Richtung Bett und Adi und ich leerten noch die letzten paar Bierchen auf der Tour und Lüku seinen letzten Tassen Tee. Irgendwann flogen dann noch die halbe Ausrüstung der Putzfrauen die 4 Stockwerke runter auf die Strasse und später durfte ein halb schlafender Lüku noch Sparringpartner für Adi’s Wrestling-Training hinhalten… Specktackolo Grande! Hehe
Tag der Abreise, vom Hotel per Telefon um 12.00 Uhr geweckt worden, wartete doch schon unsere Taxi-Fahrer auf uns. Sonntags fahren leider gar keine öffentlich Busse an den Flughafen, so blieb uns leider nichts anders übrig als die ziemlich teuren Taxi’s zu nehmen. Aeropostal brachte uns dann sicher wieder nach Caracas wo uns dann Iberia nach ruhigem Flug über Madrid zurück nach Mailand flog. Die erhoffte WM-Party Sause mit den spanischen Iberia-Stewardessen blieb leider aus, gewohnt grimmig und schlecht gelaunt die Spanischen Servier-Düsen aus dem Hause Iberia. Während Lüku und Adi auf direktem Wege nach Hause fuhren, machte ich noch nen 4 tägigen Abstecher über das Tessin (2 Tage Zeltplatz im Wohnwagen meiner Eltern), Lausanne (Lausanne Sports-Borac Banja Luka) und Bern schlief auch ich endlich wieder in den eigenen 4 Wänden.
Ein grosses Dankeschön an die Mitfahrer Fabio, Lüku, Adi, Mark und Tüte! War ne gute Truppe und eine unvergessliche Zeit wieder mal. Fussballerisch zwar ohne wirkliche Höhepunkte, trotzdem war es einfach wieder mal ne geile Tour, wahnsinnig viel gesehen und erlebt! Muchas gracias y hasta luego!

Dienstag, 22. Juni 2010

Suedamerika 2010, Teil 4, Ecuador

Ecuador hiess unser naechstes Ziel, damit das fuer mich noch letzte unbereiste Land Suedamerika's. Nach der gut 40 stuendigen Anfahrt durch die Anden waren wir bei Ankunft am fruehen morgen dementsprechend kaputt, so ging's nach einem kleinen Fruestuck inkl dem WM-Eroeffnungsspiel fuer Fabio und mich erstmals ins Hotel um Schlaf nachzuholen waehrend Lueku die Stadt bereits mal erkundete.

Deportivo Cuenca-Olmedo 0-1 (3500 Zuschauer) 11.06.2010

Abends gings zum Ground von Deportive Cuenca wo Tuete (ohne Tuete) bereits auf uns wartete, zu 4. wohnten wir dem eher langweiligen Spiel bei, die Gaeste aus Olmedo konnten unterstuetzt von 0 Fans das Spiel knapp fuer sich entscheiden. Auf Heimseite eine kleine Barra um 40 Mann. Somit fuer mich Laenderpunkt 46 und damit Suedamerika komplett! Das musste nateurlich gefeiert werden und so gingen die ersten paar Runden Bier auf mich, es sollte der Anfang eines feuchtfroehlichen Abends werden... Waehrend die einten sich schon mal ein 1-Zimmerappartment fuer ihre Zukunft in Cuenca genauer anschauten oder im Suff das Reichenviertel Cuenca's besichtigten feierten andere den doppelten Laenderpunkt... guter Abend wars!




Gezeichnet von der Nacht und mit viel zu wenig Schlaf gings in rund 5 Stunden nach Guayaquil wo am Abend das grosse Clasico del Astillero zwischen Barcelona und Emelec stattfinden sollte. Im Hotel noch auf die beiden Galapagos Reisende Adi und Mark getroffen gings sofort zum sehenswerten 90'000 Ground von Barcelona. Das Stadion rund 2 Stunden vor dem Anpfiff bereits gut gefuellt was unsere Erwartungen steigerten:

Barcelona-Emelec 1-2 (75000 Zuschauer, 10000 Gaeste) 12.06.2010

Diese konnten aber leider nicht ganz erfuellt werden. Die Gaeste, unterhalb der Haupttribuene untergebracht, ueberzeugten zwar optisch, akkustisch konnte man sie aber kaum vernehmen. Auf Heimseite aehnlich, sah eigentlich ganz gut aus, auch die Mitmachquote in der riesigen Kurve ganz ok, akkustisch kam aber kaum mal was bei uns an, einzig nach den Toren wenn das ganze Stadion sang wars ziemlich geil. Die Gaeste ueberzeugten dann zumindest in den letzten Minuten als man den Derbysieg feiern konnte, insgesamt waren wir aber enttaeuscht, also zumindest Fabio und ich, wir hatten uns Tickets fuer die Gegentribuene besorgt damit wir beste Sicht auf die Gaeste hatten, die anderen 4 waren oberhalb der Gaeste und fanden zumindest den Gaesteauftritt ziemlich geil... Komisch, bei uns kam kaum was an...








Fuer die naechsten 3 Tage gingen wir dann nach Montanita, auch bekannt als Hippie-Eldorado... So wars dann auch, bei leider nicht allzu schoenem Wetter (immerhin die Temperaturen stimmten) genossen wir die Tage in dem kleinen verschlafenen Ort, schauten uns die WM-Spiele an, tranken lecker Bierchen und sassen Abends mit 50 Hippies am Strand ums Lagerfeuer (ohne schlafendem Tuete, aber doch mit Tuete :-)).

Emelec-LDU Quito 1-0 (25000 Zuschauer, 30 Gaeste) 15.06.2010

Nach den erholsamen Tagen in Montanita gings wieder in die Grossstadt. Guayaquil kann mich so gar nicht ueberzeugen, einzig paar extra fuer Touristen angelegte resp renovierte Quartiere der Stadt koennen sich sehen lassen, ansonsten erinnert die Stadt fast etwas an Baranquilla... Zum heutigen Spiel war Gratiseintritt, gemaess Homepage von Emelec als Dank fuer den tollen Gaestesupport beim Clasico. Dementsprechend rammelvoll war das Stadion bereits bei unserer Ankunft, und das trotz der schraegen Anspielzeit um 14.00 Uhr und das unter der Woche. Stimmungsmaessig war ich dann erneut enttaeuscht von Emelec, zwar optisch wieder ganz ansprechend, aber eigentlich war ueber 90 Minuten fast beaengstigend wenig los im Rund, einzig nach dem Tor in der Nachspielzeit bebte das Stadion fuer paar Minuten. Gaeste nur 30 Anwesend die ueberhaupt nicht auffielen.




Irgendwie war ich als froh wir Guayaquil wieder verlassen konnten, unser naechstes Ziel hiess Banos, Touristadt in den Anden. Die kleine Stadt rund 2 Stunden vor Quito bietet einige Outdoor Aktivitaeten und einige Thermalbaeder und Wellness Moeglichkeiten. Diese nutzten wir in den 2 Tagen hier reichlich, waehrend die andern Biken gingen machte ich mich zu Fuss auf den Weg Richtung Vulkan Tungurahua, der vor 3 Wochen ausgebrochen war und kurze Zeit den Flugverkehr in der Region lahm legte. Eigentlich hatte ich erst vor die kleine Route zu nehmen, um hoch ueber Banos die geniale Aussicht ueber das Tal und Banos zu geniessen, doch oben angelangt packte mich der Ehrgeiz und wagte mich an die grosse Route, die bis zum Fusse des Vulkanes reichte. Der Aufstieg durch recht abenteuerliche Wanderwege schlauchte mich ziemlich, so kam ich ziemlich kaputt oben an. Hier versperrten mir leider mir ein paar dicke Wolken die Sicht auf den Vulkan, Pech gehabt. Im Cafe Cielo (passender Name) staerkte ich mich fuer den Rueckweg der dann um einiges lockerer war. Ziemlich erschoepft nachmittags wieder in Banos angekommen liess ich dann den Tag in einem herrlich heissen Schwefel-Bad in einem der unzaehligen Thermalbaedern ausklingen.

Die letzten 5 Tage in Ecuador verbrachten wir dann in der Hauptstadt Quito. In einem netten Hostel inmitten Mariscal's (Neustadt wo die meisten Bar's und Restaurants sind) quartierten wir uns ein. Leider spielte das Wetter (wie bis jetzt immer in Ecuador) wieder nicht mit, so wars staendig bewoelkt und regnete auch desoeftern. So unternahmen wir die Tage ueber auch nicht allzu viel. Die Altstadt Quito's ziemlich sehenswert, und der 4100 m Hausberg Quito's (der mit einem Teleferico zu erreichen ist) war ganz nett, ansonsten konnte mich die Stadt nicht wirklich ueberzeugen. Am Sonntag war dann noch ein Fussballspiel:

LDU Quito-Olmedo 5-0 (3000 Zuschauer, 70 Gaeste) 19.06.2010

Im sehr geilen Stadion fanden sich zur erneut unmenschlichen Zeit (11.00 Uhr Sonntags!) leider nur wenige Zuschauer ein. Alle Tribuenen fast leer, hinter dem einen Tor die kleine Barra von LDU, rund 200 Mann. Immerhin sangen die 90 Minuten durch, fuer die Anzahl taten sie dies gar nicht mal so schlecht. Sehr komisch hier die Zuschauerzahlen, ist hier wohl nur bei Top-Spielen was los, bei Barcelona z.b. waren heute im Fernsehabendspiel kaum 10'000 Leute im Stadion, kein Vergleich zu den fast 80'000 beim Derby letztes Wochenende. Bei LDU duerfte das wohl aehnlich sein.



Dienstag's verliessen uns dann Fabio (den die Arbeit resp. seine Freundin wieder ruft :-)) und Adi (den es knapp 2 Wochen zu einer Bekannten nach Panama zieht). Zu 3. machen wir uns nun wieder auf den Weg nach Kolumbien, wo uns in Cali hoffentlich die schoensten Frauen der Welt erwarten werden... (so heisst es zumindest ueber Cali).

Sonntag, 13. Juni 2010

Suedamerika 2010, Teil 3 Kolumbien

Nach der auesserst herzlichen Begruessung in Kolumbien gings fuer uns sogleich weiter per Bus nach Santa Marta wo am Dienstag auch ein 2. Ligaspiel stattfinden sollte, ausserdem hat Santa Marta (Heimatstadt Carlos Valderama's) einiges zu bieten, unter anderem ist es auch Ausgangspunkt fuer Touren in den paradiesischen Tayrona Nationalpark. Dazu hatten wir jedoch zu wenig Zeit, trotzdem ueberzeugten uns die erneut wunderschoenen Straende rund um die kleine Stadt. Einzig die Hitze machten uns langsam etwas zu schaffen. Temperaturen von bis zu 30 Grad in der Nacht gehoeren hier zur Gewohnheit.

Union Magdalena-Alianza Petrolera 2-3, 1000 Zuschauer (1 Gast) 1.6.2010

In der Abendhitze von Santa Marta machten wir uns auf zum Spiel im schicken Old-School Stadion. Auf der Gegengerade hinter einigen Zaunfahnen eine kleine Barra um die 150 Mann welche auch munter durchsang, ohne allerdings eine ansprechende Lautstaerke zu erreichen, trotzem mehr als erwartet und Laenderpunkt 45 fuer mich. Nach dem Spiel ging ich mit Jugo-de-pina-Lueku und Jack-Stoiker-Fabio noch kurz ins Ausgehviertel, zogen dann aber nach Mitternacht den Hotelpool den relativen teuren Tanz-Schuppen vor. Hammer Momente wieder mal, mit kuehlem Bier unter Palmen und Sternenhimmel im Pool zu sitzen, waehrend in der Schweiz gerade um die gleiche Zeit alle zur Arbeit gehen... Das Leben kann so schoen sein!



Weiter gings dann nach Baranquilla wo das Rueckspiel um die kolumbianische Meisterschaft zwischen Juniors Baranquilla und dem Retortenverein La Equidad aus Bogota stattfand:

Juniors Baranquilla-La Equidad 3-1 (60000 Zuschauer, 300 Gaeste) 2.6.2010

Die Erwartungen waren gross, doch schlussendlich wurde das Spiel eines der groessten (fussballerischen) Enttaeuschungen seit ich unterwegs bin. Irgendwie war mir Baranquilla von Anfang an unsymphatisch. Die Stadt konnte mich gar nicht ueberzeugen, kaum schoene Flecken und ich fuehlte mich hier irgendwie nicht wirklich willkommen. Beim Stadion war 3 Stunden vor dem Spiel dann schon gut was los, lange Schlangen vor den Eingaengen und drinnen sah es auch schon ziemlich voll aus. 2 Stunden vor dem Spiel dann mal nen Platz auf der Gegentribuene gesichert bereits die ersten Assi's am betteln fuer Bier und Geld... Auffallend viele Troeten dann auch im ganzen Rund, die dann auch waehrend den 90 min. die Stimmung bestimmte. Aus der Kurve kam naemlich die ganzen 4 Stunden in denen ich im Stadion war gar nichts bis zu mir an. Entweder waren die Barra's (in beiden Kurven jeweils eine) einfach zu leise oder wurden dann von den nervigen Troeten uebertoent. Einzig die Intro's konnten einigermassen Ueberzeugen, wenn auch ich hier von einem entscheidenden Finalspiel in Suedamerika mehr erwartete. Nach den Toren auch alles andere als Euphorie, nach 15 Sekunden sassen alle bereits wieder auf unserer Tribuene, als ich in der 87. min, also paar Minuten von einem der groessten Triumphe des eigenen Vereins, bei nem Freistoss stehen blieb, wurde ich mit Wasser von hinten beschmissen... Es kam sogar soweit das ich dem Retorten-Verein aus Bogota die Daumen drueckte. Leider holte dann Baranquilla mit einen Tor kurz vor Schluss ihren 6. Meistertitel. Wir dann nach paar Minuten kuenstlicher Feier auf dem Rasen raus aus der Sauna Fussballstadion. Taxi's und Busse ins Zentrum gabs natuerlich keine, so liefern wir mal gut ne Stunde Richtung Innenstadt, auf den Strassen dann alles voll Juniors Fans, wir wurden dann paar mal als Gringo's beschimpft und 2, 3 mal probierte man uns auszurauben, konnten das aber verhindern... Irgendwann dann mal ein Taxi erwischt, ab ins Hotel, nach gross Party hatte niemand mehr Lust.






Am naechsten morgen gings dann weiter nach Cartagena, hier das krasse Gegenteil zu Baranquilla, wunderschoene Stadt mit tollen Straenden und einer wunderschoenen historischen Altstadt. Dafuer auch gut ueberteuert und ueberfuellt mit Touristen. Nicht umsonst gilt Cartagena als schoenste Stadt Suedamerika, denke dass kann man durchaus so gelten lassen. Lueku, Fabio und ich blieben da 4 Tage, waehrend Stedtler und Mark nach einem Tag nach Ecuador flogen, wo sie dann ne Woche auf die Galapagos gehn werden, waehrend wir uns auf dem Landweg auf nach Ecuador machen werden. In Cartagena erlebten wir paar gemuetliche Tage, wir genossen das Strandleben und die nette Stadt. Im Restaurant von ner Servierduese zusammen mit dem Essen noch rasch ihre Telefonnummer zugesteckt erhalten... viva Colombia... :-) Trotzdem war ich irgendwie froh nach 4 Tagen diese Stadt zu verlassen, zu heiss war es mir hier einfach, das schlaegt selbst die Hitze von der Balkan-Tour im 2007 mit Furti...! In der Nacht kuehlt es hier einfach gar nicht ab, so ist das Biertrinken auf den Terassen einfach kein Genuss, da koennen die Frauen noch so schoen sein...

Sonntag's machten wir uns auf den langen Weg (55 Stunden Busfahrt) nach Ecuador, nach den ersten 15 Stunden im Nachtbus legten wir einen 2 taegigen Halt in Medellin ein, beruehmt ist die Stadt unter anderem durch Pablo Escboar und sein Medellin-Kartell... Die Stadt an und fuer sich wusste sehr zu ueberzeugen, wir hatten im Westen ein wunderbares Hostel (Hostel Medellin, 10 US-Dollar im 3er Zimmer) inmitten einem netten Viertel inkl guter Partymeile, wo allerdings am Montag und Dienstag nicht wirklich viel los war. Nach diesen herrlich entspannten Tagen gehts nun weiter in rund 40 Stunden durch die Anden direkt nach Cuenca in Ecuador.

Sonntag, 6. Juni 2010

Suedamerika 2010, Teil 2, Venezuela

Merida, die Perle in den Anden Venezuela's, beherbergte uns fuer 4 Tage. In der gemuetlichen Posada Vene-Suiza quartierten wir uns in 2 Zimmern ein. Das Wetter war ueber alle Tage nicht wirklich das beste, oft regnete es, trotzdem sehr angenehme Temparaturen. Die Stadt bescherte uns einige geniale Abende im Poco-Loco, ein von einem Berner gefuehrtes Pub (inkl YB-Fahnen an der Wand) gleich in der Naehe unserer Posadae. Bei Preisen fuer 30 Rp. fuer ein herrliches Polar-Bier und 1.50 CHF fuer einen Cuba Libre wurde es jeweils dementsprechend sueffig (Busswiler Lied allez :-)). Die weibliche Bevoelkerung konnte auch punkten (man merkt die Naehe zu Kolumbien), wurden jedenfalls selten so krass angemacht, und ohne zu Uebertreiben hat man jeweils mehr oder weniger auswaehlen koennen... Feiner Ort dieses Merida...

Am Freitag Abend erfuhren wir dann noch per Zufall dass die venezolanischen Nationalmannschaft am naechsten Tag gegen Kanada ein Testspiel austragen sollten, und das genau in Merida. Herrlich, so noch rasch einen Tag laenger als geplant in Merida geblieben und das Spiel natuerlich noch mitgenommen:

Venezuela-Kanada 1-1 (18000 Zuschauer) 29.5.2010


Das recht schmucke Stadion (fuer die Copa America 2006 errichtet) ca. zur Haelfte gefuellt. In der Kurve ein paar Zaunfahnen und rund 100 Hinchas am singen. Besser als nix. Sonst gewohntes Nationalmannschaftspublikum. Nach dem Spiel trafen wir dann noch Tuete (Dortmunder Hopper) der die naechsten Wochen in etwa das gleiche Programm wie wir hatten und teilweise mit uns reisen wird.




Deportivo Tachira-Caracas FC 1-4 (36000 Zuschauer (500 Gaeste) 30.5.2010

Nach einer erneut sueffigen Nacht im Poco Loco gings mehr oder weniger direkt auf den Bus nach San Cristobal wo heute das Rueckspiel der venezolanischen Meisterschaft stattfinden sollte. Nach 5 Stunden Fahrt erreichten wir mittags die Hauptstadt der Region Tachira. Ueberall schon gelb-schwarze Fahnen und viele Trikottraeger. Mit dem Bus begaben wir uns dann sogleich zum Stadion. Im Umfeld schon gut was los gings bereits 2 Stunden vor dem Spiel ins Stadion, dieses jetzt bereits praktisch voll. Herrliche Zaunbeflaggung im ganzen Rund, dazu fast alle in gelb-schwarz gekleidet. Die Gaeste aus der Haupstadt erhielten 500 Tix und waren oben auf der Hauptribuene untergebracht, waren aber leider fuer uns nicht sichtbar. Das Intro war wieder sehr geil, gewohntes Suedamerika-Feeling mittels Papierrollen, Rauch und Blockfahnen. Stimmungsmaessig dann aber doch schwer enttauschend. Meist nur die kleine Barra am singen, selten konnte der Rest in den Support miteinbezogen werden. Caracas erzielte dann frueh 2 Tore und dann war die Luft endgueltig draussen. Zum schliess hiess es dann 1-4 und Caracas feierte seinen 11. Meistertitel. Die Jugend Tachira's nahm das nicht so gelassen und so lieferten sie sich ne "kleine" Strassenschlacht mit der einheimischen Cops. Ausserdem wollte man auch noch die Hauptribuene stuermen und noch kurz den Gaesten Hallo sagen. Dies schafften sie allerdings nicht ganz, pluenderten aber die Essensstaende auf der Tribuene und brannten ein paar Autos ab... Die Bullen dann ziemlich planlos wollte das Stadion und deren Umfeld so rasch als moeglich raeumen und so bekam auch Mark noch einen kleinen Schlag von einem Schlagstock eines Bullen ueber, sieht halt boese aus unser Taiwan-Boxer... :-)



Mit dem Taxi gings dann zum Busbahnhof wo es fuer uns mit Stops in Maracaibo und an der Grenze in insgesamt gut 20 Stunden nach Kolumbien ging. Dieses empfing uns gleich am Zoll mit Plakaten ueber die Kopfgeld-Preisen gewisser FARC Mitglieder (teilweise uieber 2'500'000 US-Dollar pro Kopf)... Welcome to Colombia...

Donnerstag, 27. Mai 2010

Südamerika Tour 2010, Teil 1, Venezuela

Arbeitsstelle endgültig gekündigt, nun gehts wieder auf grosse Reise. Die naechsten 2 Monate sind wieder Südamerika angesagt, 2 Monate durch Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Trinidad. Mit dabei auf der ganzen Tour langzeit Assi-YB-Lüku, auf Teilen der Reise dabei Taiwan-Boxer Mark Ammann, Südzecke Adi und YB-Gossau-Fabio. Donnerstag's gings los. Fabio's Eltern waren so nett und fuhren mich und Fabio nach Mailand zum Flughafen nach Milano-Linate, da sie grad auf dem Weg nach Italien war. Am Flughafen stoss dann Lüku dazu. Zu 3. verbrachten wir dann eine kuschelige Nacht am Flughafen bevor am morgen noch Mark und Adi dazustossen, die ein Hotel in der Naehe des Flughafens gebucht hatten. Fuer 460.- Euro bei Iberia hatten wir den Flug Milano-Caracas-Milano bereits im Februar gebucht, top Preis also. Flug auch top, genügend Beinfreiheit, top Essen. Weiss gar nicht was alle immer gegen Iberia haben, war meilenweit besser als British-Airways letztes Jahr nach Buenos-Aires. Im schwuelwarmen Caracas erstmals mit dem Bus die Stunde zur 700 m hoeher gelegen Innenstadt gefahren im 1-Stern Hotel eingebucht (welches wir mit diversen Ungeziefern teilten, aber Preis war top). Danach noch kurz die Gegend um das Hotel angesehn, inkl dem spanischen Viertel. Erster Eindruck der Stadt, recht assi, ganz ungefaehrlich ist es hier auch nicht, aber wird schon schiefgehen. Gross waren die Erwartungen an die weibliche Bevoelkerung, und naja, was soll ich sagen, wer auf grosse Brueste steht der ist hier richtig, sonst aber nichts spezielles. Brueste sind hier sowas wie ein Statussymbol, kaum eine Frau laeuft hier ohne operierte Brueste rum und bereits ab 15 wird das hier gemacht... wems gefaellt, mein Ding ists nicht wirklich... Nach einer kurzen Nacht musste am naechsten Tag erstmals Dollar in Bolivar getauscht werden. Am Automaten kriegt man naemlich nur einen Kurs von 1 zu 4, schwarz auf der Strasse hingegen bis zu 8 Bolivar fuer einen Dollar. Dies aber kein Problem, halb-Argentino Lüku meisterte das bestens und so hatten wir das erste einheimische Geld in der Hand. Danach kurz mal die Venezolanischen A.C.A.B. Bekanntschaft gemacht die uns durchsuchten und natuerlich einiges zu meckern hatten, obwohl eigentlich alles i.o. war, ausser das Fabio nur die ID statt den Pass bei sich hatte. Ne halbe Stunde rumgestanden und etwas diskutiert. Der Fall war klar, die Drecksbullen wollten von uns etwas Geld sehen, aber da hatten sie sich die falschen ausgesucht, nicht mit uns. So beliessen Sie es dann bei ner Ermahnung. Sinnlos. Mit dem Teleferico gings dann bis auf 2200 m auf nen Berg, leider war es da neblig und man konnte die karibische Kueste nicht sehn (die man normalerweise sieht), sowie auch der Blick auf die Millionenstadt Caracas blieb uns verwehrt. Nach der Rueckker in die Stadt widmeten wir uns den lokalen Koestlichkeiten, dem Bier und den Frauen. Kurz war die Nacht danach, denn das erste Spiel stand bereits an, zum Hinspiel des Venezolanischen Finale um die Meisterschafte traf der Apertura Meister Deportivo Tachira auf den Clausura Meister Caracas FC.

Caracas FC-Deportivo Tachira 1-0 (22000 Zuschauer, 4500 Gaeste), 23.05.2010

Ums Stadion bereits 3 Stunden vor dem Spiel recht gut was los, allerdings alles ne Spur kleiner als z.B. in Argentina. Stadion dann knapp ausverkauft. 4500 Gaeste konnten auch durch die 15 stuendige Anreise nicht davon abgehalten werden ihr Team in Caracas zu unterstuetzen (wobei ein Teil wohl auch aus Caracas selber kamen). Von den Gaesten kam dann aber ausser einen schoenen Intro mittels Balloenen und diversen Blockfahnen nicht allzu viel. Die paar hundert um die Barra zwar immer am singen, aber bei uns kam nicht allzu viel an. Ganz anders die Heimseite, herrliche Zaunbeflaggung und top-Support und ein Wahnsinns Intro (Rauch, Balloene, Banderas, Knaller und Bengalos fuer Arme (Spraydosen mit Feuer)). Support echt auch sehr fein, teilweise ging das ganze Stadion zu den bekannten Suedamerika-Liedern wirklich gut ab. Wie meist gabs aber auch hier wieder ruhige Phasen, trotzdem war ich positiv ueberrascht vom Spiel, da Venezuela ja wohl nicht gerade zum Fussball-Land Nr. 1 in Suedamerika zaehlt.





Nach dem Spiel gings fuer Lueku und mich noch mit einheimischer Begleitung noch ins Wohlstands- und Ausgangsviertel Las Mercedes.

Am Montag hiess es dann vorerst Abschied nehmen von diesem Moloch, 2 Tage am Meer in Chorony waren angesagt, nach rund 4 stuendigerer teils abenteuerlicher Anfahrt mitten durch einen Nationalpark erreichten wir das kleine verschlafenen Hafenstaedtchen Chorony, rasch in ner Posada fuer 4 Dollar pro Person eingecheckt gings dann sofort ans Meer wo wir die verbleibenden Stunden bis zur Dunkelheit verbrachten. Der rund 500 m lange Strand in einer Bucht gelegen ein Traum. Feiner Sandstrand, klares Wasser, herrliche Temperaturen, dazu den Strand fast fuer uns alleine. Abends war dann im Doerfchen fast nichts los, da gerade Nebensaison in Chorony ist. Ein paar Bierchen und einen hervorragenden Hot-Dog (fuer mich als eidgenoessisch diplomierten Hot-Dog Tester durften diese Koestlichkeit natuerlich nicht fehlen) wurdens dann aber doch. Nach einer weniger erholsamen Nacht (tropische Nacht bei Temperaturen ueber 25 Grad und keine Klimaanlage im Zimmer) liessen wir am naechsten morgen von einem einheimischen mit seinem Boot an einen abgelegen unberuehrten Strand fahren, ausser ein paar Hunden und Kuehen war da gar niemand. Fabio und Mark nutzten die Gelegenheit und probten den Ernstfall und besorgten uns eine kleine Mahlzeit bestehen aus Kokosnuessen und kleinen Fischen (die wir alledings nicht probierten), da es auch einen kleinen Fluss mit Suesswasser hatte haetten wir also durchaus ueberlegen koennen. Nach paar Stunden in der Einsamkeit kam aber gluecklicherweise wie vereinbart unser Kapitaen und fuhr uns mit dem Schiff wieder ins Doerfchen, kurz in der Posada geduscht hiess es dann auch schon wieder Abschied nehmen von Chorony, mir hats hier gefallen, eines Tages komm ich zurueck und eroeffne hier mir eine kleine Hot-Dog Bude... hehe.
Weiter gings nach Merida, rund 16 Stunden waren wir dafuer im Bus, die Busse hier kommen nicht ganz an den argentinischen Standard ran, trotzdem konnte ich gut schlafen, leider regnete es ziemlich heftig waehrend der Nacht, so wurde der ganze Gepaeckraum ziemlich ueberflutet, unser Gepaeck war dann bei der Ankunft auch gut durchnaesst...
In Merida in der Posada Suiza fuer 3 Naechte (7 Dollar pro Person/Nacht) eingecheckt. Merida an sich ein nettes Staedtchen (300000 Einwohner), alles ein Stueck sauberer und vorallem angenehmer (da Temperaturen um die 25 Grad am Tag und schoen kuehle Nacht, Merida liegt auf 1800 m) als im tropischen Caracas. Hier werden wir die naechsten Tage uns etwas erholen und sofern es das Wetter zulaesst ein paar Ausfluege und Aktivitaeten in Angriff nehmen bevor es dann Samstags weiter nach San Cristobal zum Rueckspiel der Venezolanischen Meisterschaft geht.

Hasta luego amigos!

Dienstag, 18. Mai 2010

Darmstadt-Eintracht Frankfurt U23 1-2, 5600 Zuschauer (2000 Gäste), 15.05.2010


-->
Wieder mal Deutschland war angesagt, relativ spontan fuhren wir mit dem Auto nach Darmstadt, wo an diesem Samstag die Eintracht aus Frankfurt zu Gast war. Zwar „nur“ die U23, jedoch durfte ein schöner Assi-Mob erwartet werden, da die Bundesliga-Saison bereits zu Ende ging und die Ultras Frankfurt gut am mobilisieren waren. Schlussendlich warens gut 2000 Frankfurter, der Grossteil davon in orangen Anti-Lilien Mottshort’s. Die Zaunbeflaggung 1a, herrliche Teile darunter. Auf Heimseite bei den Ultras gut 100 Leute hinter der UD Zaunfahne plus auf der anderen Seite der Tribüne auch wieder gut 80 Jungs der Kategorie C. Die Ultras Darmstadt zeigten eine nette Choreo mittels Ballonschlangen und kleiner Blockfahne die hochgezogen wurde. Stimmungsmässig leicht enttäuschend, sangen zwar 90 min inkl paar netten Melodien, aber irgendwie wirkten die Ultras wie ein Fremdkörper im ganzen Stadion. Ganz anders die Hool’s, welche immer wieder lautstark auf sich aufmerksam machten mit teilweise herrlichen Sprüchen und Hass-Liedern, alles ziemlich englisch angehaucht und ziemlich spielbezogen. Wussten sehr zu gefallen. Die Gäste um die UF wie gewohnt mit einem Top-Auftritt, war jetzt zwar nicht der kreativste, aber sehr lautstark und mit einer guten Spur Hass. Höhepunkt dann in die 80. min als die bereits vor längerer Zeit geklaute Zaunfahne der Ultras Darmstadt präsentiert wurde inkl paar Bengalos und Stylos. Grössere Reaktionen der UD blieben aber aus. So ging das Spiel mit einem 2-1 Sieg für die Eintracht zu Ende. Nach dem Spiel bliebs wohl aufgrund der grossen Polizeipräsenz ruhig und wir begaben uns rasch wieder auf den Weg in die Schweiz. Insgesamt ein Top-Ausflug, herrliches Oldschool Stadion und richtig gute Fussballatmosphäre, weitab vom Bundesliga Event-Fussball, hier wird einfach nur Fussball gelebt, so muss es sein!