Donnerstag, 27. Mai 2010

Südamerika Tour 2010, Teil 1, Venezuela

Arbeitsstelle endgültig gekündigt, nun gehts wieder auf grosse Reise. Die naechsten 2 Monate sind wieder Südamerika angesagt, 2 Monate durch Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Trinidad. Mit dabei auf der ganzen Tour langzeit Assi-YB-Lüku, auf Teilen der Reise dabei Taiwan-Boxer Mark Ammann, Südzecke Adi und YB-Gossau-Fabio. Donnerstag's gings los. Fabio's Eltern waren so nett und fuhren mich und Fabio nach Mailand zum Flughafen nach Milano-Linate, da sie grad auf dem Weg nach Italien war. Am Flughafen stoss dann Lüku dazu. Zu 3. verbrachten wir dann eine kuschelige Nacht am Flughafen bevor am morgen noch Mark und Adi dazustossen, die ein Hotel in der Naehe des Flughafens gebucht hatten. Fuer 460.- Euro bei Iberia hatten wir den Flug Milano-Caracas-Milano bereits im Februar gebucht, top Preis also. Flug auch top, genügend Beinfreiheit, top Essen. Weiss gar nicht was alle immer gegen Iberia haben, war meilenweit besser als British-Airways letztes Jahr nach Buenos-Aires. Im schwuelwarmen Caracas erstmals mit dem Bus die Stunde zur 700 m hoeher gelegen Innenstadt gefahren im 1-Stern Hotel eingebucht (welches wir mit diversen Ungeziefern teilten, aber Preis war top). Danach noch kurz die Gegend um das Hotel angesehn, inkl dem spanischen Viertel. Erster Eindruck der Stadt, recht assi, ganz ungefaehrlich ist es hier auch nicht, aber wird schon schiefgehen. Gross waren die Erwartungen an die weibliche Bevoelkerung, und naja, was soll ich sagen, wer auf grosse Brueste steht der ist hier richtig, sonst aber nichts spezielles. Brueste sind hier sowas wie ein Statussymbol, kaum eine Frau laeuft hier ohne operierte Brueste rum und bereits ab 15 wird das hier gemacht... wems gefaellt, mein Ding ists nicht wirklich... Nach einer kurzen Nacht musste am naechsten Tag erstmals Dollar in Bolivar getauscht werden. Am Automaten kriegt man naemlich nur einen Kurs von 1 zu 4, schwarz auf der Strasse hingegen bis zu 8 Bolivar fuer einen Dollar. Dies aber kein Problem, halb-Argentino Lüku meisterte das bestens und so hatten wir das erste einheimische Geld in der Hand. Danach kurz mal die Venezolanischen A.C.A.B. Bekanntschaft gemacht die uns durchsuchten und natuerlich einiges zu meckern hatten, obwohl eigentlich alles i.o. war, ausser das Fabio nur die ID statt den Pass bei sich hatte. Ne halbe Stunde rumgestanden und etwas diskutiert. Der Fall war klar, die Drecksbullen wollten von uns etwas Geld sehen, aber da hatten sie sich die falschen ausgesucht, nicht mit uns. So beliessen Sie es dann bei ner Ermahnung. Sinnlos. Mit dem Teleferico gings dann bis auf 2200 m auf nen Berg, leider war es da neblig und man konnte die karibische Kueste nicht sehn (die man normalerweise sieht), sowie auch der Blick auf die Millionenstadt Caracas blieb uns verwehrt. Nach der Rueckker in die Stadt widmeten wir uns den lokalen Koestlichkeiten, dem Bier und den Frauen. Kurz war die Nacht danach, denn das erste Spiel stand bereits an, zum Hinspiel des Venezolanischen Finale um die Meisterschafte traf der Apertura Meister Deportivo Tachira auf den Clausura Meister Caracas FC.

Caracas FC-Deportivo Tachira 1-0 (22000 Zuschauer, 4500 Gaeste), 23.05.2010

Ums Stadion bereits 3 Stunden vor dem Spiel recht gut was los, allerdings alles ne Spur kleiner als z.B. in Argentina. Stadion dann knapp ausverkauft. 4500 Gaeste konnten auch durch die 15 stuendige Anreise nicht davon abgehalten werden ihr Team in Caracas zu unterstuetzen (wobei ein Teil wohl auch aus Caracas selber kamen). Von den Gaesten kam dann aber ausser einen schoenen Intro mittels Balloenen und diversen Blockfahnen nicht allzu viel. Die paar hundert um die Barra zwar immer am singen, aber bei uns kam nicht allzu viel an. Ganz anders die Heimseite, herrliche Zaunbeflaggung und top-Support und ein Wahnsinns Intro (Rauch, Balloene, Banderas, Knaller und Bengalos fuer Arme (Spraydosen mit Feuer)). Support echt auch sehr fein, teilweise ging das ganze Stadion zu den bekannten Suedamerika-Liedern wirklich gut ab. Wie meist gabs aber auch hier wieder ruhige Phasen, trotzdem war ich positiv ueberrascht vom Spiel, da Venezuela ja wohl nicht gerade zum Fussball-Land Nr. 1 in Suedamerika zaehlt.





Nach dem Spiel gings fuer Lueku und mich noch mit einheimischer Begleitung noch ins Wohlstands- und Ausgangsviertel Las Mercedes.

Am Montag hiess es dann vorerst Abschied nehmen von diesem Moloch, 2 Tage am Meer in Chorony waren angesagt, nach rund 4 stuendigerer teils abenteuerlicher Anfahrt mitten durch einen Nationalpark erreichten wir das kleine verschlafenen Hafenstaedtchen Chorony, rasch in ner Posada fuer 4 Dollar pro Person eingecheckt gings dann sofort ans Meer wo wir die verbleibenden Stunden bis zur Dunkelheit verbrachten. Der rund 500 m lange Strand in einer Bucht gelegen ein Traum. Feiner Sandstrand, klares Wasser, herrliche Temperaturen, dazu den Strand fast fuer uns alleine. Abends war dann im Doerfchen fast nichts los, da gerade Nebensaison in Chorony ist. Ein paar Bierchen und einen hervorragenden Hot-Dog (fuer mich als eidgenoessisch diplomierten Hot-Dog Tester durften diese Koestlichkeit natuerlich nicht fehlen) wurdens dann aber doch. Nach einer weniger erholsamen Nacht (tropische Nacht bei Temperaturen ueber 25 Grad und keine Klimaanlage im Zimmer) liessen wir am naechsten morgen von einem einheimischen mit seinem Boot an einen abgelegen unberuehrten Strand fahren, ausser ein paar Hunden und Kuehen war da gar niemand. Fabio und Mark nutzten die Gelegenheit und probten den Ernstfall und besorgten uns eine kleine Mahlzeit bestehen aus Kokosnuessen und kleinen Fischen (die wir alledings nicht probierten), da es auch einen kleinen Fluss mit Suesswasser hatte haetten wir also durchaus ueberlegen koennen. Nach paar Stunden in der Einsamkeit kam aber gluecklicherweise wie vereinbart unser Kapitaen und fuhr uns mit dem Schiff wieder ins Doerfchen, kurz in der Posada geduscht hiess es dann auch schon wieder Abschied nehmen von Chorony, mir hats hier gefallen, eines Tages komm ich zurueck und eroeffne hier mir eine kleine Hot-Dog Bude... hehe.
Weiter gings nach Merida, rund 16 Stunden waren wir dafuer im Bus, die Busse hier kommen nicht ganz an den argentinischen Standard ran, trotzdem konnte ich gut schlafen, leider regnete es ziemlich heftig waehrend der Nacht, so wurde der ganze Gepaeckraum ziemlich ueberflutet, unser Gepaeck war dann bei der Ankunft auch gut durchnaesst...
In Merida in der Posada Suiza fuer 3 Naechte (7 Dollar pro Person/Nacht) eingecheckt. Merida an sich ein nettes Staedtchen (300000 Einwohner), alles ein Stueck sauberer und vorallem angenehmer (da Temperaturen um die 25 Grad am Tag und schoen kuehle Nacht, Merida liegt auf 1800 m) als im tropischen Caracas. Hier werden wir die naechsten Tage uns etwas erholen und sofern es das Wetter zulaesst ein paar Ausfluege und Aktivitaeten in Angriff nehmen bevor es dann Samstags weiter nach San Cristobal zum Rueckspiel der Venezolanischen Meisterschaft geht.

Hasta luego amigos!

Dienstag, 18. Mai 2010

Darmstadt-Eintracht Frankfurt U23 1-2, 5600 Zuschauer (2000 Gäste), 15.05.2010


-->
Wieder mal Deutschland war angesagt, relativ spontan fuhren wir mit dem Auto nach Darmstadt, wo an diesem Samstag die Eintracht aus Frankfurt zu Gast war. Zwar „nur“ die U23, jedoch durfte ein schöner Assi-Mob erwartet werden, da die Bundesliga-Saison bereits zu Ende ging und die Ultras Frankfurt gut am mobilisieren waren. Schlussendlich warens gut 2000 Frankfurter, der Grossteil davon in orangen Anti-Lilien Mottshort’s. Die Zaunbeflaggung 1a, herrliche Teile darunter. Auf Heimseite bei den Ultras gut 100 Leute hinter der UD Zaunfahne plus auf der anderen Seite der Tribüne auch wieder gut 80 Jungs der Kategorie C. Die Ultras Darmstadt zeigten eine nette Choreo mittels Ballonschlangen und kleiner Blockfahne die hochgezogen wurde. Stimmungsmässig leicht enttäuschend, sangen zwar 90 min inkl paar netten Melodien, aber irgendwie wirkten die Ultras wie ein Fremdkörper im ganzen Stadion. Ganz anders die Hool’s, welche immer wieder lautstark auf sich aufmerksam machten mit teilweise herrlichen Sprüchen und Hass-Liedern, alles ziemlich englisch angehaucht und ziemlich spielbezogen. Wussten sehr zu gefallen. Die Gäste um die UF wie gewohnt mit einem Top-Auftritt, war jetzt zwar nicht der kreativste, aber sehr lautstark und mit einer guten Spur Hass. Höhepunkt dann in die 80. min als die bereits vor längerer Zeit geklaute Zaunfahne der Ultras Darmstadt präsentiert wurde inkl paar Bengalos und Stylos. Grössere Reaktionen der UD blieben aber aus. So ging das Spiel mit einem 2-1 Sieg für die Eintracht zu Ende. Nach dem Spiel bliebs wohl aufgrund der grossen Polizeipräsenz ruhig und wir begaben uns rasch wieder auf den Weg in die Schweiz. Insgesamt ein Top-Ausflug, herrliches Oldschool Stadion und richtig gute Fussballatmosphäre, weitab vom Bundesliga Event-Fussball, hier wird einfach nur Fussball gelebt, so muss es sein!