Donnerstag, 22. Januar 2015

Italien im Januar

Die Italien-Touren mehren sich wieder! Es macht momentan richtig Spass den Stiefel zu bereisen! So auch dieses Wochenende wieder! Kurzentschlossen ging es Freitags mit Gil und dem Nachtzug von Milano via Orte nach L'Aquila. Die Stadt die beim Erdbeben im Jahr 2009 fast vollständig zerstört wurde und über 300 Todesopfer zu beklagen hatte.

"Die Stadt hat in den letzten Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Als Universitätsstadt (begründet 1458) beherbergt sie ein pulsierendes, dynamisches und kulturell reichhaltiges Leben. Regelmäßig finden Jazzkonzerte und Theateraufführungen statt. Es findet ein täglicher Markt statt.
Die zahlreichen „Piazze“, alle durch Brunnen, Kirchen oder Palazzi geschmückt, die Modeboutiquen und netten Restaurants machen L’Aquila zu einer einladenden Stadt mit dem Charme des (von den Touristen) Unentdeckten. Man kann unter breiten Arkaden in den vielen eleganten Cafés und Cappuccinobars die italienische Lebensart genießen. Es gibt zahlreiche Lokale. In den wärmeren Monaten spielt sich das Leben vor allem draußen ab. Man spürt die Lebensfreude und die in sich selbst verwurzelte Identität der Stadt.
Wegen seines kulturellen Eigenlebens bezeichnete der amerikanische Pianist Arthur Rubinstein L’Aquila als das „Salzburg der Abruzzen“."

So liest man über das früher pulsierende l'Aquila. Läuft man heute aber durch die Innenstadt, so könnte man meinen die Katastrophe sei erst vor einem Monat gewesen. Nahezu die gesamte Altstadt ist noch immer unbewohnbar und die Aufbauarbeiten haben an den meisten Häusern noch immer nicht begonnen. Shops, Restaurants oder Bars sucht man vergebens, die befinden sich alle in provisorischen Bauten ausserhalb der Innenstadt. So wohnen auch heute noch über 10000 Menschen in provisorischen Häusern. Man munkelt dass die Mafia die Behören infiltriert hat und Hilfsgelder versickern lässt. Erschreckend so ein Gang durch die leere Altstadt, man wähnt sich fast in einer Geisterstadt!



Nun, der Hauptgrund der Reise war jedoch das Spitzenspiel in der Serie C Girone B zwischen l'Aquila und Ascoli. Das absolut geile Stadio  Tommaso Fattori befindet sich nur einen Steinwurf von der Altstadt entfernt und hat wohl auch unter dem Erdbeben gelitten. Das macht jedoch gerade den speziellen Charme des Stadions aus. Einige provisorische Tribünen befinden über der ehemaligen Radrennbahn und die Heimkurve befindet sich oberhalb der Bahn. Gegenüber der Heimkurve findet man noch einige Ruinen von ehemaligen Tribünenteilen. Schön das man das Stadion noch mit einem Spiel machen konnte, gibt es doch Pläne ins Stadio di Acquasanta zu wechseln. Ascoli reiste mit 1400 Fans nach l'Aquila, welche sogleich den Zaun vollständig beflaggten und los legten wie die Feuerwehr, sehr laut, mit eher einfacherem Liedgut wurde trotz der 0-3 Niederlage über 90 Minuten lautstarkt ihre Elf unterstützt! Auf der Heimseite ein Supportermob von rund 300-400 Ultras, rund um eine der ältesten noch bestehenden Ultra-Gruppe Italiens, den Red-Blue-Eagles 1978. Sehr melodiös und gegen Ende mit gar euphorischem Support! Beide Kurven übrigens mit Trommel und Megaphon. Pyro gab es auch immer mal wieder etwas, jedoch eher unorganisiert.










Über Rom ging es dann am Folgetag für mich zu Cremonese-Mantova (Gil zog es zum Derby Fano-Maceratese und Ancona-Reggiana). Die Partie gilt als kleines Derby, ist jedoch für beide nicht der jeweilge Hauptderbygegner (dieser ist wohl Piacenza für Cremonese sowie Hellas Verona für Mantova). Und Cremonese wollte ich eh schon immer mal sehen und Mantova hat mich bei 3 besuchten Spielen nie enttäuscht. So auch heute wieder, ein kompakt stehender Ultra-Mob von rund 300 Fans machten sich im Gästeblock des Stadio Giovanni Zini breit. Über weite Strecke der (sportlich) langweilgen Partie (0-0) hatten die Gäste die Stimmungshoheit im Stadion, ganz cooler Auftritt der weiss-roten! Emotional, geschlossen und lautstark! Die Heimseite konnte nur bei Anti-Gesängen überzeugen, ansonsten beteiligten sich nur wenige am eher laschen Support. Erstaunlich oft wurde gegen Brescia gesungen, die zu den Hauptfeinden von Cremonese zählen und erst noch mit Mantova eine Freundschaft haben. Ebenfalls zu Gast bei Mantova waren einige Gäste aus Lens sowie auf Heimseite die Teste Quadre von Reggiana.







Kambodscha (ohne Fussball)

Der traditionelle "dem-Winter-entfliehen-Trip" brachte mich und meine Freundin dieses Jahr nach Kambodscha. Die wunderschönen Tempelanlagen um Angkor Wat wurden ebenso besucht wie die absolut paradiesische Insel Koh Rong vor Sihanoukville. Zwar entwickelt sich die Insel immer mehr und man sieht einige Baustellen auf der Insel. Nichtsdestotrotz herrscht am Hauptstrand wo die Fähren vom Festland ankommen eine herrlich entspannte Atmosphäre. Am ganzen rund 1 km langen Strand findet man inzwischen diverse Bungalowanlagen und Restaurants, trotzdem erscheint der Ort noch nicht überfüllt. Ruhe findet man im Pura Vita Resort rund 40 Gehminuten entfernt. Dieser kleine Resort mit 18 einfachen Bungalow befindet sich nämlich ganz alleine an einem 4 km langen traumhaften Strand. Viel los ist da zwar nicht, jedoch zum Entspannen und Fanzines lesen einfach herrlich. Der Strand war so ziemlich der schönste den ich je gesehen habe und der Sand war so fein dass es beim Laufen knrischte wie bei frischem Schnee. Aber auch die Strände am Festland kann ich empfehlen, zwar ist am Partyort Sihanoukville der Strand und das Meer nicht gerade das sauberste, findet man jedoch am Otres Beach, rund 15 km südlich gelegene, einen wunderschönen Strand mit einigen netten kleinen Resorts und Bungalowanlagen. Kambodscha wirkt allgemein wie Thailand wohl vor 20 Jahren gewesen sein muss. Noch nicht ganz so touristisch und entwickelt, das dürfte sich jedoch in naher Zukunft ändern, so sind diverse Grossprojekte geplant, unter anderem auf Koh Rong ein Flugplatz und ein Golfplatz! Froh das Land wohl noch genau zum richtigen Zeitpunkt bereist zu habe.