Mittwoch, 14. März 2012

Thailand, Februar 2012

Übermüdet sitze ich frühmorgens im Zug nach Zürich und schwelge in Erinnerungen an vergangene Zeiten, an die Canchas  in Argentinien, Strände in Venezuela und die geilen Party’s verteilt auf dem Globus. Doch wieso nur davon träumen fragte ich mich an diesem eiskalten Mittwoch-Morgen, und so sass ich abends zu Hause vor dem Computer auf der Suche nach günstigen Flügen an die Wärme, Zielort: Einfach irgendwohin mit Temperaturen ab 25 Grad! Panama, Karibik, Südostasien oder doch wieder Argentinien… Hmm, Tüte reist doch gerade in Thailand rum… Und Singapore Airline schiesst grad nen günstigen Last-Minute Flug ab Zürich nach Bangkok raus, also wechselten knapp 600 Euro meines immer leerer werdenden Geldbeutels den Besitzer und rund 30 Stunden später befand ich mich bereits an Bord der A380 via Singapore und Bangkok nach Chiang Mai wo  Langzeitreisender, Überlebenskünstler und diplomierter Gabelstapler-Fahrer Tüte bereits auf mich wartete. Den ersten Begrüssungsbierchen folgten diverse erfolgreiche Ausweichversuchen vor gierigen Ladyboys, Thailand hiess mich herzlichst willkommen.. Tags darauf mieteten wir Roller und begaben uns nach Pai. Die Strecke führte uns über einen Berg voller Serpentinen. War schon ein absolut geiles Gefühl, vor 2 Tagen sass ich noch in der eiskalten Heimat gebeutelt vom Prüfungsstress und dem biederen Winter-Alltag in der Schweiz, nun kurvte ich bei sommerlichen Temperaturen durch die wunderschöne Hügellandschaft des Norden‘s Thailand! Das ist Leben! Freiheit! 4 Stunden hatten wir für die rund 140 km und in Pai angekommen wartete bereits eine am Vorabend im Hostel kennengelernte Italienerin am Busbahnhof an welchem wir per Zufall vorbeigekommen waren… Hatte sie doch meine spät in der Nacht gemachtes Angebot für gemeinsame Tage in Pai doch ernst genommen… hehe. Uns wars aber Recht, hatte sie doch bereits ein günstiges 3er Zimmer reserviert. Pai gilt so als Hippie-Dorf wie z.b. Montanita in Ecuador. War es wohl früher auch mal, heutzutage aber einfach ein Touri-Kaff. Trotzdem genossen wir die 2 Tage hier, die Natur rundherum ist echt schön und paar chillige Tage kann man in Pai gut verbringen. Zurück in Chiang Mai erwartet uns noch das Freundschaftsspiel zwischen dem lokalen Drittligisten Chiang Mai FC und Bangkok Glass (1. Ligist). Rund 2500 Zuschauer im 25‘000er Ground wollten am „Valentine Match Game“ teilhaben, darunter rund 50 Mann und Frau hinter einigen Zaunfahnen, diese blieben jedoch weitgehend stumm..
Nach einem weiteren Nichtstun Tag machten wir uns abends auf den Weg zum Busbahnhof… Nächstes Ziel Pattaya.. Ja, 6 sportliche Kulturtouristen aus der Ostschweiz hielten sich gerade da auf und Tüte musste eh sein Tattoo noch fertig machen, also gab ich mir paar Tage im Sündenpfuhl Thailands.. Muss man ja mal gesehen habe… und wirklich, das kulturelle Angebot Pattaya’s mag durchaus zu gefallen… 2 Tage reichen dann aber doch, neben Pattaya assoziiere ich Thailand dann eben auch mit weissem Sandstrand auf einsamen Inseln… Einsame Inseln fand ich zwar nicht, jedoch wunderschöne palmengesäumte Sandstrände auf Koh Chang wo ich mir für 3 Tage ein Bungalow unweit des Ozeans leistete. Auch abends ging es hier deutlich entspannter zu und her.
Nach 3 dem süssen Nichtstun gewidmeten Tagen hiess es auch bald schon wieder Abschied zu nehmen, bevor mich aber Singapore Airline wieder mit ihrem hervorragendem Service begrüssen durfte, wurde die Hauptstadt noch von mir beehrt. Ausser dem Eldorado für Backpacker, der Kaoh San Road, hab ich aber ehrlich gesagt nicht viel von der Stadt gesehen, spar ich mir dann auf für nächstes mal… Wiederkommen werde ich nämlich auf jeden Fall… Gut hat es mir hier gefallen. Hervorheben will ich noch das Essen! Selten habe ich so gut gegessen, und das obwohl ich selten in Restaurants war, habe ich mich doch fast ausschliesslich an Strassenständen ernährt. Für den Spottpreis von 30-40 Baht (80 Rp.) gabs da nämlich an jeder Ecke Thailändisches Essen. Pad Thai kommt nämlich bei mir neu in die Top 3 des Essens neben den Superpanchos in Südamerika und der guten alten türkisch-schweizerischen Dönerbox… hehe. Auch sonst ist das Reisen in Thailand sehr angenehm gestaltet, man kommt jederzeit ohne gross Anstrengungen überall hin, muss nicht ständig auf seine Sachen aufpassen und die Leute sind auch nicht wirklich aufdringlich, d.h. ein Nein wird auch als solches verstanden. Fehlen tut einfach der Fussball, ne Fankultur ist zwar auch hier bei einigen Vereinen entstanden, trotzdem ist es halt nicht Europa oder Südamerika.. Auch der Kontakt zu Einheimischen fehlt mir da im Gegensatz zu Südamerika schon ein bisschen, ist es doch ziemlich schwierig ehrlichen Kontakt zu finden. Mal abgesehen von diesen 2 „Mängeln“ hat es mir sehr gut gefallen und die ganze Region wird demnächst mal ausgiebiger bereist.

 



Freitag, 2. März 2012

Trainingslager Südtürkei und Izmir-Derby

Das diesjährige Trainingslager unserer Grün-Weissen „Helden“ führte mich wieder einmal in die Südtürkei. 5 Tage sollten es werden inkl 3 Spielen in Izmir. Los ging es Freitags mit Torgi, Züzi und Fässler zuerst mit dem Zug nach Frankfurt wo uns dann Sunexpress für wenig Geld in die Türkei flog. Nach Mitternacht angekommen ging es dann auch bald in die Federn um für den nächsten Tag fit zu sein. 2 Spiele standen an:


Altay-Sanliurfaspor 0-0

Beim Betreten des Stadions bereits schöne Gesänge der rund 300 angereisten Gäste zu hören, aber auch die Heimkurve konnte mit einem ähnlich grossen Supportermob zu überzeugen. Laute Wechselgesänge und schöne Hüpfeinlagen sowie auch den einten oder anderen hübschen Gesang konnte man vernehmen.


Bucaspor-Linyitspor 2-7

Arschkalt war es inzwischen geworden. Immerhin ein bischen konnte uns die Abendpartie der 2. Türkischen Liga erwärmen. Zudem ein sehr geiles Stadion welches da in Buca (Staddteil von Izmir) steht. Auf der Gegengerade machten sich dann auch ein rund 1000 köpfiger Mob für die Heimelf gerade und trotzten der Kälte mit annehmbarem Support. Gäste waren nur rund 20 angereist ohne gross aufzufallen… Aufgefallen ist uns aber das Ergebnis und vorallem die Art und Weise wie dies zustande gekommen ist… 1. Halbzeit Bucaspor recht überlegen und führte früh mit 2-0, in der 2. Halbzeit kassierten sie dann aber rasch 7 Tore, davon mind die Hälfte nach absolut offensichtlichen Eigenfehlern… Ist eigentlich Darko Damjanovic noch auf freiem Fuss…? Das 2. Abendspiel der gleichen Liga ging mit dem selbem Ergebniss aus… Gruss an die Wettmafia.


Halb erfroren suchten wir nun etwas Wärme und fanden dies im Studentenviertel Izmir’s wo auch das einte oder andere Getränk noch durch unsere Kehle floss… Sonntag, Derbytag… Nach ausgiebigem Shoppingbummel auf dem Sonntagsmarkt trafen wir uns noch mit YB-Lüku samt Anhang. Zu 6. ging es dann zum Stadion.

Karsiyaka-Göztepe 1-0

Bereits 2 Stunden vor dem Spiel war der Gästebereich bereits voll mit gelb-roten Fanatikern. Rund 4000 würd ich schätzen waren da. Auf Heimseite weitere 20‘000. Supporttechnisch ging es dann schon gut los und vor allem die Gäste überzeugten mit praktisch 100% Mitmachquote, wenn auch nicht durchgängig gesungen wurde. Auch auf Heimseite sang des öfteren das ganze Stadion. Der Hauptteil war auf der Haupttribüne untergebracht wo auch wir sassen. Gegenüber aber nochmals rund 8000 Fans welche auch desöftern was hören liessen. Optisch fand ich es auf Heimseite etwas enttäuschend, paar Fahnen und paar Schalparaden, das war es dann auch. Die Gäste hingegen, zum Intro ein paar kleinere Blockfahnen aber während dem Spiel wurden auf einmal sicher 100 Bengalos in Rot und Gelb gezündet und allesamt auf der Leichtathletik-Bahn entsorgt was ein herrliches Bild abgab. Supportmässig fand ich in der ersten Halbzeit die Gäste etwas besser während in der 2. Halbzeit die Heimsupporter auch wegen dem Spielverlauf etwas an Überhand gewannen. Sehr kreativ war es dann aber von beiden Seiten nicht, aber dafür muss man nicht in die Türkei gehen. Genial war von beiden Seite die geschlossenen Hüpfeinlagen und vorallem die Lautstärke vorallem in den Wechselgesängen. Melodiöse Lieder sind bis auf 1, 2 Ausnahmen rar gesät.


Nach dem Spiel kämpften wir uns mit dem ganz bequemen Nachtbus durch Schneestürme weiter in den Süden nach Antalya wo wir frühmorgens dann auch in der Nähe von Side auf die 18 weiteren Trainingslager-Kiebitzen trafen. 19 Euro für ein Zimmer in nem 4 Sterne Hotel Bunker und das All-Inclusive… Ja das kann man sich doch gerne mal geben… Nach den ersten Empfangsbierchen ging es denn auch schon weiter zum Trainingslager-Hit gegen die Luxemburgische Nationalmannschaft.

St.Gallen-Luxemburg

Auch weiter im Süden war es Arschkalt. Trotzdem konnte dies unsere Fangemeinde nicht vom Supporten abhalten… Während einige Herren sich lieber dem Bier im Strandkorb im oberen Bereich des Sektors widmeten (mich eingeschlossen) sorgten die Jungs um GP (und Saint Brothers) für ganz gute Unterhaltung. Ich konnte mich nur aufrappeln um kurz Brice Owona in Erinnerung zu rufen… ;-)



Nach einem weiteren Tag welcher hier nicht weiter beschrieben werden muss ging es für die „Sektion-Izmir“ dann auch wieder nach Hause. Nette Tour und Trainingslager immer gerne wieder!