Donnerstag, 25. Dezember 2014

Derby della Scala

Geplant war eigentlich ne vorweihnachtliche Tour rund um das Derby Ancona-Ascoli, da jedoch die Gäste nur 1000 Tickets erhalten (gefordert waren 3000) blieben die Ultras aus Protest dem Stadion fern und ich verzichtete auf das Derby. Trotzdem ging es runter in den Süden, halt nur mit abgespecktem Programm. Auf heisse Derbys in Süditalien musste ich leider aufgrung fehlender Ferientage verzichten, das Stadtderby in Verona sowie ein interessantes Spiel in der Serie D in Padova als Ersatzprogramm hört sich doch aber auch nicht so schlecht an. Frühmorgen auf den Zug und ne Stunde vor Anpfiff um 14.30 fuhren wir in Padova ein. Das TV-Spitzenspiel der Serie D zwischen dem Tabellenführer Biancoscudati Padova und Union Ripa La Fenadora fand wie gewohnt anstatt am Sonntag am Samstag Nachmittags statt. Der Vorgänerverein Padova Calcio ging im letzten Jahr Konkurs. Auch mit Hilfe der Fans wurde der neue Verein gegründet und überzeugte bis anhin mit einem Zuschauerschnitt von über 4000 Fans. Auch heute waren offiziell rund 4950 anwesend, davon rund 1000 Ultras auf der Tribuna Fattori, dem Standort der aktiven Fans. 300-400 beteilgiten sich dauerhaft am Support, etwas englisch angehaucht das ganze, ohne Trommel und Megaphon, ähnlich dem Hellas Verona Stil. Zwar teils etwas leise (wohl auch dem weitläufigem Stadion geschuldet) aber durchgängig und mit schönen Melodien. Besonders die letzten 10 Minuten zeigte die Kurve aber was in ihr steckt. Bei einem Derby oder einem Spiel mit aktiven Gegenpart auf den Rängen kann man sich Padova gerne wieder mal angesehen. Im Gästeblock auf der Seite der Haupttribüne waren gar rund 50 angereiste Gäast anwesend inkl. Schwenkfahenn und Trommeln ausgestattet.




Nach dem Spiel per Zug nach Verona wo wir das das Nachtdomizil bezogen und die nächsten paar Stunden in nem geilene Irish-Pub verbrachten. Noch auf etwas wackligen Beinen ging es bereits früh zum Stadio Bentegodi von Hellas Verona. Das Derby della Scala (Stadtderby Verona, Hellas-Chievo) fand bereits um 12:30 statt. Meine Erwartungen an das Spiel waren nicht allzu gross, jedoch wurde ich von Hellas eigentlich noch nie enttäuscht. So auch heute wieder, Hellas ist einfach immer wieder interessant, wohl einzigartig deren Support-Stil und deren Auftritt. Der ganze Haufen Casual gekleidet und im ganzen Stadion verteilt, in der Kurve die Ultras, auf der Haupttribüne im Oberrang die über 40er, ein absolut geiler Haufen, und auf der Gegentribüne eine rund 100 Mann grosser Pöbelblock der ständig die Gäste provozierte. Stimmungsmässig ging es gross los, fast das gesamte Stadion stieg in die geilen Gesänge ein. Leider einfach etwas zu unkoordiniert und viel zu schnell gesungen. Trotzdem, die 1. HZ konnte sich wirklich sehen und hören lassen! In der 2. HZ dann alles ne Nummer kleiner, auch weil das Spiel so abartig grottenschlecht war und gar noch verloren ging. Da konnte auch ein alternder Luca Toni und der ex-St.Galler Ivan Martic (vor der Pause mit Fingerbruch ausgewechselt) nichts daran ändern. Überraschend der Chievo-Haufen, da hat sich wirklich bisschen etwas getan, mit Gate 7 gibts zur North Side nun eine weitere Gruppe die neuen Wind in die Kurve gebracht hat, 200, 300 beteiligten sich ständig an den zwar einfachen Standard-Liedern, für Chievo Verhältnisse war das aber ganz nett! Zufrieden vom letzten Fussball-Weekend im Jahre 2014 bestiegen wir den abendlichen Zug Richtung Heimat, nicht ohne das Fussball-Jahr viel Gerstensaft und genialen Gesprächen ausklingen zu lassen! Auf ein neues!



Keine Kommentare: