Donnerstag, 23. November 2023

Weltreise, Kolumbien Oktober 23

Auf Kolumbien und den Fussball habe ich mich besonders gefreut, besonders da auf unseren Reisezeitraum alle 3 grossen Derby’s fallen (wobei ich schlussendlich gar keines besuchte). Den Länderpunkt hatte ich ja 2010 schon gemacht, mit dem enttäuschendem Saisonfinale in Barranquilla und einem Spiel in Santa Marta. Das erste Spiel auf dieser Reise sollte dann auch wieder in Santa Marta sein. Union Magdalena empfing Atletico Nacional aus Medellin. Inzwischen steht hier weit ausserhalb der Stadt ein neues Stadion, gelegen zwischen einigen Feldern, zu erreichen nur über ein paar Feldwege. Eher ungemütlich das ganze und die heimische Barra war zudem auf der Suche nach Hinchas aus Medellin. Die sind nämlich in grossen Scharen angereist, dürften sicher 2000, 3000 gewesen sein die die Gegengerade in Beschlag nahmen und ganz klar die Stimmungshoheit im Stadion hatten. 2, 3 mal war das schon ziemlich laut wenn die ganze Gerade mitzog, hatten aber auch längere ruhige Phasen. Enttäuschend eher die Heimbarra's (gibt nämlich in beiden Kurven eine), ausser den Trommeln und Trompeten hörte man kaum was.





Weiter ging es dann nach Bogota und nicht wie zuerst geplant zum Derby in Medellin. Leider gab es beim Derby ein Gästeverbot und die Barra von Nacional, Los del Sur, entschied erst relativ kurzfristig das sie ins Stadion gingen. Das letzte Heimspiel vor dem Clasico wurde boykottiert, es wurden diverse Köpfe im Vorstand gefordert. So stand auch lange im Raum das Derby zu boykottieren. Als der Entscheid fiel trotzdem ins Stadion zu gehen waren wir schon auf dem Weg nach Bogota. Hier empfingen die Millionarios aus der Hauptstadt die Juniors Barranquilla. Auch kein schlechtes Ersatzprogramm, auch wenn Gäste leider nicht erlaubt waren. Das Stadion war aber trotzdem fast voll. Die Szene von Millionarios auch wieder geteilt in 2 Kurven. Comandos Azules (die etwas aktiveren) im Norden und im Süden Blue Rain. Beide füllten ihre Kurven und sorgten für respektable Unterstützung inkl. einigen optischen Aktionen.








Eine Woche später folgte nun ein Heimspiel in Medellin. Independiente Medellin empfing Deportivo Pereira. Lobo Sur aus Pereira zwar mit Zaunfahne und ein paar Leuten angereist, aber ohne akustische Unterstützung. Besser gefiel mir die Heimkurve um die Rexixtenxia Norte, der Barra von DIM (Deportivo Independiente Medellin). Die Kurve sieht ja optisch genial aus mit den hunderten von Zaunfahnen, Stimmung war ok, aber nach dem Derby Sieg hätte ich mir da etwas mehr erhofft. Erschreckend die Anzahl an Touri-Idioten. Gefühlt in Bussen werden diese angekarrt, gekleidet in T-Shirt’s von DIM, bevölkern diese die Tribünen und saufen alkoholfreies Bier.







Weiter ging es in die Kaffeeregion Manizales und Salento. Unter der Woche kam es hier zum interessanten Spiel zwischen Once Caldas (aus Manizales) und America de Cali. Leider ging es beim Spiel um nicht mehr allzu viel und im Gästesektor tummelten sich deutlich weniger als an vergangen Spielen. Dürften vielleicht 800 Rote gewesen sein, Stimmung aber sehr enttäuschend. Etwas mehr war los bei den Jungs der Holocausto Norte (was für ein kranker Name). Zum Intro ein nettes Feuerwerk inkl. kleiner Choreo, sorgte die Kurve auch danach für gute Stimmung. Trotz oder gerade wegen dem üblem Dauerregen. Das Spiel wurde dann in der Pause aufgrund des Regens vorerst nicht wieder angepfiffen und der Grossteil des Publikums verliess das Stadion. Auch wir machten uns auf den Heimweg, glaubten wir nicht an ein Wiederanpfiff. Im Hostel, bereits frisch geduscht auf dem warmen Sofa, checkte ich nochmals die Resultate und tatsächlich wurde das Spiel nach 80 Minuten Unterbrechung wieder aufgenommen und zu Ende gespielt.








Nach 5 Wochen geht es nun weiter in den Süden. Wären sicher viel mehr Spiele möglich gewesen und mit etwas Stress auch alle 3 grossen Derby's, aber der Aufwand war es mir dann doch nicht wert und ich reise ja nicht alleine, da gilt es auch Kompromisse einzugehen. Und Kolumbien als Reiseland bietet ja abseits des Fussballs auch mega viel. So richtig überzeugt hat mich die Stimmung in den Stadien dann auch nicht. Optisch ja meist genial und wenn Gäste zugelassen sind fahren die meist auch in Scharen (zumindest die grossen Vereine), aber stimmungsmässig fehlt da etwas die Lautstärke und die Power in den Gesängen. Auch fand ich das Publikum nicht so emotional wie z.b. im Süden des Kontinents oder in Südeuropa. Gut war es aber allemal, die Erwartungen waren halt auch eher hoch. 


Die nächsten Monate werden wir Ecuador, Peru und Bolivien bereisen. Voraussichtlich ohne Fussball, da Winterpause. Aber war ja eh schon einmal in den Ländern und durfte die Länderpunkte jeweils mit Top Spielen machen. Fussballtechnisch geht es dann wohl erst im Januar / Februar wieder los in Argentinien.

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