Sonntag, 13. Juni 2010

Suedamerika 2010, Teil 3 Kolumbien

Nach der auesserst herzlichen Begruessung in Kolumbien gings fuer uns sogleich weiter per Bus nach Santa Marta wo am Dienstag auch ein 2. Ligaspiel stattfinden sollte, ausserdem hat Santa Marta (Heimatstadt Carlos Valderama's) einiges zu bieten, unter anderem ist es auch Ausgangspunkt fuer Touren in den paradiesischen Tayrona Nationalpark. Dazu hatten wir jedoch zu wenig Zeit, trotzdem ueberzeugten uns die erneut wunderschoenen Straende rund um die kleine Stadt. Einzig die Hitze machten uns langsam etwas zu schaffen. Temperaturen von bis zu 30 Grad in der Nacht gehoeren hier zur Gewohnheit.

Union Magdalena-Alianza Petrolera 2-3, 1000 Zuschauer (1 Gast) 1.6.2010

In der Abendhitze von Santa Marta machten wir uns auf zum Spiel im schicken Old-School Stadion. Auf der Gegengerade hinter einigen Zaunfahnen eine kleine Barra um die 150 Mann welche auch munter durchsang, ohne allerdings eine ansprechende Lautstaerke zu erreichen, trotzem mehr als erwartet und Laenderpunkt 45 fuer mich. Nach dem Spiel ging ich mit Jugo-de-pina-Lueku und Jack-Stoiker-Fabio noch kurz ins Ausgehviertel, zogen dann aber nach Mitternacht den Hotelpool den relativen teuren Tanz-Schuppen vor. Hammer Momente wieder mal, mit kuehlem Bier unter Palmen und Sternenhimmel im Pool zu sitzen, waehrend in der Schweiz gerade um die gleiche Zeit alle zur Arbeit gehen... Das Leben kann so schoen sein!



Weiter gings dann nach Baranquilla wo das Rueckspiel um die kolumbianische Meisterschaft zwischen Juniors Baranquilla und dem Retortenverein La Equidad aus Bogota stattfand:

Juniors Baranquilla-La Equidad 3-1 (60000 Zuschauer, 300 Gaeste) 2.6.2010

Die Erwartungen waren gross, doch schlussendlich wurde das Spiel eines der groessten (fussballerischen) Enttaeuschungen seit ich unterwegs bin. Irgendwie war mir Baranquilla von Anfang an unsymphatisch. Die Stadt konnte mich gar nicht ueberzeugen, kaum schoene Flecken und ich fuehlte mich hier irgendwie nicht wirklich willkommen. Beim Stadion war 3 Stunden vor dem Spiel dann schon gut was los, lange Schlangen vor den Eingaengen und drinnen sah es auch schon ziemlich voll aus. 2 Stunden vor dem Spiel dann mal nen Platz auf der Gegentribuene gesichert bereits die ersten Assi's am betteln fuer Bier und Geld... Auffallend viele Troeten dann auch im ganzen Rund, die dann auch waehrend den 90 min. die Stimmung bestimmte. Aus der Kurve kam naemlich die ganzen 4 Stunden in denen ich im Stadion war gar nichts bis zu mir an. Entweder waren die Barra's (in beiden Kurven jeweils eine) einfach zu leise oder wurden dann von den nervigen Troeten uebertoent. Einzig die Intro's konnten einigermassen Ueberzeugen, wenn auch ich hier von einem entscheidenden Finalspiel in Suedamerika mehr erwartete. Nach den Toren auch alles andere als Euphorie, nach 15 Sekunden sassen alle bereits wieder auf unserer Tribuene, als ich in der 87. min, also paar Minuten von einem der groessten Triumphe des eigenen Vereins, bei nem Freistoss stehen blieb, wurde ich mit Wasser von hinten beschmissen... Es kam sogar soweit das ich dem Retorten-Verein aus Bogota die Daumen drueckte. Leider holte dann Baranquilla mit einen Tor kurz vor Schluss ihren 6. Meistertitel. Wir dann nach paar Minuten kuenstlicher Feier auf dem Rasen raus aus der Sauna Fussballstadion. Taxi's und Busse ins Zentrum gabs natuerlich keine, so liefern wir mal gut ne Stunde Richtung Innenstadt, auf den Strassen dann alles voll Juniors Fans, wir wurden dann paar mal als Gringo's beschimpft und 2, 3 mal probierte man uns auszurauben, konnten das aber verhindern... Irgendwann dann mal ein Taxi erwischt, ab ins Hotel, nach gross Party hatte niemand mehr Lust.






Am naechsten morgen gings dann weiter nach Cartagena, hier das krasse Gegenteil zu Baranquilla, wunderschoene Stadt mit tollen Straenden und einer wunderschoenen historischen Altstadt. Dafuer auch gut ueberteuert und ueberfuellt mit Touristen. Nicht umsonst gilt Cartagena als schoenste Stadt Suedamerika, denke dass kann man durchaus so gelten lassen. Lueku, Fabio und ich blieben da 4 Tage, waehrend Stedtler und Mark nach einem Tag nach Ecuador flogen, wo sie dann ne Woche auf die Galapagos gehn werden, waehrend wir uns auf dem Landweg auf nach Ecuador machen werden. In Cartagena erlebten wir paar gemuetliche Tage, wir genossen das Strandleben und die nette Stadt. Im Restaurant von ner Servierduese zusammen mit dem Essen noch rasch ihre Telefonnummer zugesteckt erhalten... viva Colombia... :-) Trotzdem war ich irgendwie froh nach 4 Tagen diese Stadt zu verlassen, zu heiss war es mir hier einfach, das schlaegt selbst die Hitze von der Balkan-Tour im 2007 mit Furti...! In der Nacht kuehlt es hier einfach gar nicht ab, so ist das Biertrinken auf den Terassen einfach kein Genuss, da koennen die Frauen noch so schoen sein...

Sonntag's machten wir uns auf den langen Weg (55 Stunden Busfahrt) nach Ecuador, nach den ersten 15 Stunden im Nachtbus legten wir einen 2 taegigen Halt in Medellin ein, beruehmt ist die Stadt unter anderem durch Pablo Escboar und sein Medellin-Kartell... Die Stadt an und fuer sich wusste sehr zu ueberzeugen, wir hatten im Westen ein wunderbares Hostel (Hostel Medellin, 10 US-Dollar im 3er Zimmer) inmitten einem netten Viertel inkl guter Partymeile, wo allerdings am Montag und Dienstag nicht wirklich viel los war. Nach diesen herrlich entspannten Tagen gehts nun weiter in rund 40 Stunden durch die Anden direkt nach Cuenca in Ecuador.

Keine Kommentare: